Was macht man mit und einem eigenen Porsche, wenn man zu wenig Freizeit hat und zur Arbeit laufen kann?
Man lässt ihn in der Garage verstauben oder man wird sehr kreativ. Zweiteres habe ich getan.
Durch meinen Umzug nach Wallisellen kann ich jeden Tag zur Arbeit laufen (8 Minuten Fußweg) und der Porsche steht ungenutzt in der Garage.
Da mich das Auto rund 1.756€ pro Monat kostet, ist das Fahrzeug bzw. Stehzeug ein teuer Spaß. Daher habe ich mir öfter Gedanken darüber gemacht, was ich mit dem Auto machen soll.
Ich habe des Öfteren an einen Verkauf gedacht, aber das würde sich nicht lohnen und emotional könnte ich mich dazu (noch) nicht hinreißen.
Vor kurzem kam mir eine andere Lösung, als ich mal wieder darüber nachdachte. Ich könnte das Auto vermieten.
Also habe ich nach „Auto vermieten“ gegoogelt und bin auf die Plattform Sharoo gestoßen. Dort kann man sein privates Auto anmelden und es an andere Leute vermieten. Coole Idee.
Wie das private Vermieten eines Autos bei Sharoo funktioniert, welche Erfahrungen und welchen Cash ich gemacht habe, das kannst du in meinem neuen Beitrag lesen.
Viel Spaß dabei!
Inhalt
1) Idee und Motivation zum Porsche vermieten
2) Sharoo – Autovermietung in der Schweiz
3) Anmeldung und Umbau Porsche
4) Erste Erfahrungen der Vermietung
5) Cashflow – Einnahmen und Kosten aus der Vermietung
6) Der andere Seite – selbst ein Auto bei Sharoo mieten
7) Fazit: Lohnt sich Sharoo als Investment?
Idee und Motivation zum Porsche vermieten
Täglich beschäftige ich mich mit meinen Investments und ab und zu mit meiner eigenen Haushaltsrechnung. Schließlich kann man nur investieren, wenn man am Ende des Monats Geld gespart und zur freien Verfügung hat. Gerade der Umzug in die größere Wohnung hat das Budget etwas eingeschränkt.
Mit dem Umzug in neue Wohnung kam außerdem der Fakt hinzu, dass ich zur Arbeit laufen kann und das für unglaublich viel Lebensqualität sorgt. Kein Stau auf der Autobahn, keine Verspätung bei den Zügen. Und zum Mittag daheim mit der Frau. Wahrer Luxus in der heutigen Zeit.
Das brachte auch mit sich, dass mein Porsche fast nur noch in der Garage steht und nicht genutzt wird. Für 750€ monatlich (Finanzierungsrate) nicht gerade billig. Dazu Versicherung, Steuer, Service, Reisenwechsel, usw. Im Jahr 2017 waren es 21.073,49 €, also 1.756€ monatlich.
Lies: Der neue Porsche als Investmentbremse?
Des Öfteren habe ich über einen Verkauf nachgedacht, kam aber immer wieder zum gleichen Ergebnis.
Erstens macht die Karre zu viel Spaß, auch wenn ich ihn nur zwei bis dreimal pro Monat bewege.
Der zweite und viel schwerwiegende Grund ist aber die laufende Finanzierung und der Restwert des Fahrzeuges. Der Verkauf würde sich finanziell nicht lohnen. Ich habe noch rund 57.000€ Schulden für das Auto, bin aber in den ersten 3 Jahren sehr viel damit gefahren.
Der Restwert dürfte ehr bei 30.000€ – 35.000€ liegen. Es ist zwar ein GTS und der letzte ohne Turbo, aber dafür hat er schon rund 90.000km runter. Zumindest dürfte er bei guter Pflege auf dem Preisniveau bleiben.
Somit steht der Porsche fast ungenutzt und mit nicht vorhandener Möglichkeit zum Weiterverkauf in der Garage. Das ärgert mich ein wenig. Daher hab ich mal wieder meinen Freund Google befragt, wie er zu privater Autovermietung in der Schweiz steht. Und siehe da, der erste Eintrag war Sharoo.
Ich hatte offenbar eine Seite gefunden, wo ich mein Auto beliebig vermieten, Geld kassieren und damit zumindest die Kosten decken kann. Das würde nicht nur meine Haushaltskasse verbessern, sondern auch mein Gewissen beruhigen.
Sharoo – Autovermietung in der Schweiz
Sharoo ist ähnlich wie Airbnb – eine Plattform für die Vermietung. Aber anstelle von Wohnungen, werden hier Autos vermietet. Man kann sein privates Auto dort anmelden, einen Preis festsetzen und das Auto stundenweise, tageweise oder wochenweise vermieten.
Lies: Sharoo website
Auf der einen Seite eine tolle Möglichkeit zum Geld verdienen, da die meisten Autos sowieso nur in der Garage rum stehen.
Laut Statistiken von Fokus und Zukunft Mobilität steht das Fahrzeug durchschnittlich 23h am Tag ungenutzt herum. Es ist kein Fahrzeug, sondern ein Stehzeug.
Lies: Die größte Ineffizienz des privaten Pkw-Besitzes: Das Parken
Auf der anderen Seite kommen viele Fragen: Wieviel Geld kann ich verdienen? Wie sorgsam gehen die Mieter mit meinem Auto um? Was passiert bei Schäden oder Unfall? Alles wichtig und das muss geklärt werden.
Allerdings ist es wie mit jedem anderen Investment: Am Anfang muss man das System verstehen, danach die Wirtschaftlichkeit berechnen und dann die Risiken minimieren. Also habe ich mich auf der Website von Sharoo eingelesen und einige Fragen am Telefonat geklärt.
Direkt auf der Hauptseite gib es einen Schnellrechner, welcher dir mittels einiger Eckdaten deinen Verdienst ausrechnet. Nettes Tool und lockt auf jeden Fall Kunden. So auch mich.
Dass dieser Rechner sehr simpel und mit der Schätzung extrem optimistisch ist, merkt man erst, wenn man die ersten Vermietungen hinter sich hat. Aber dazu mehr in den Kapiteln weiter unten.
Insgesamt beruht das Modell darauf, dass man selber einen Stunden- und Kilometerpreis für die Vermietung festlegt. Sharoo bekommt neben einer monatlichen Abo-Gebühr vom Vermieter noch 20% – 30% Kommission von jeder Anmietung. Dabei gibt es 2 verschiedene Modelle.
Im Gegenzug stellt Sharoo die Plattform zur Verfügung, übernimmt die Versicherung und den ganzen Prozess von Anmietung, Bezahlung, Kilometer-Tracking und Abrechnung. Für das KM-Tracking wird eine Box ins Auto eingebaut, welche mit der Elektronik gekoppelt ist und das Auto über die Sharoo-App steuern lässt (Öffnen/Schließen/KM-Messung).
Im Endeffekt lässt du dein Auto draußen stehen, die Interessenten können es bequem über die App buchen und selber abholen/zurückbringen. Im Best Case musst du als Vermieter nichts machen.
Schäden kann der Mieter vor Fahrtantritt ebenfalls mit der App aufnehmen und an Sharoo und die angeschlossene Versicherung melden.
Klingt nach einem passiven Einkommen, ist es aber nicht ganz. Unten in meinem Erfahrungsbericht schreibe ich über die Vermietungen meines ersten Monats und dem daraus resultierenden Aufwand.
Nichts desto trotz hat mich das Prinzip sehr fasziniert und die Rendite war das Risiko wert. Also meldete ich mich auf der Plattform an und ging alle Schritte samt Box-Einbau und Preiskonfiguration durch. Offiziell wurde mein Auto am 2.10.2018 auf der Sharoo-Plattform frei gegeben und ist jederzeit buchbar.
Anmeldung und Umbau Porsche
Um bei Sharoo mitmachen zu können, muss man erstmal sein Auto tunen. Mit der Sharoo Box. Diese Box wird von verschiedenen zertifizierten Garagen eingebaut und ist die Schnittstelle zur Plattform.
Diese Box ist mit der Sharoo App gekoppelt und sendet die Daten. Dadurch kann das Auto mittels App aufgeschlossen und abgeschlossen werden. Zusätzlich misst es via GPS die gefahrenen Kilometer, was später für die Berechnung des Kilometerpreises wichtig ist.
Normalerweise geht dieser Einbau sehr fix und man muss nur das Auto an der Werkstatt abliefern. In meinem Auto ist aber die allerneuste Elektronik verbaut, sodass ein Autoschlüssel in der Box verbaut werden muss. Dafür musste ich erstmal einen dritten Autoschlüssel im Porsche Autohaus bestellen.
Als ich die Rechnung sah, bekam ich Tränen in den Augen. Der dritte Schlüssel kostete 81CHF und der Einbau /Anlernen kostete 289 CHF. Also zusammen rund 300€. Wenn man bedenkt, dass das Anlernen der drei Schlüssel nur 20 Minuten gedauert hat, entspricht das einen Arbeitslohn von 867 CHF pro Stunde. Das nenne ich mal fürstlich. Typisch Porsche.
Dazu kam, dass ich für den Einbau früh morgens im Berufsverkehr zweimal durch komplett Zürich fahren musste. Das war noch ok. Aber als ich dort ankam, bemerkte ich, dass ich den dritten Schlüssel zuhause vergessen hatte und man braucht immer alle Schlüssel gleichzeitig. Ich Depp.
Der Empfang im Porsche Zentrum fragte mich wie üblich „Hallo, wie geht’s?“ und ich antwortete: „Mir geht’s gut, aber ich bin ein Idiot. Bitte geben sie mir rechts und links eine Backpfeife“. Er war sichtlich verwirrt, bis ich ihm das Dilemma mit dem vergessenen Schlüssel erzählte. Nach fünf Minuten konnte ich über mich selbst lachen.
Eine Woche später bekam ich den Termin in der Werkstatt und die Box wurde samt dritten Schlüssel eingebaut. Ich testete alles auf korrekte Funktionsweise und wurde am selben Abend für die Vermietung frei geschaltet.
Erste Erfahrungen der Porsche-Vermietung
Bevor man die erste Vermietung starten kann, muss man natürlich ein paar Einstellungen und etwas Marketing machen. Niemand mietet ein teures Auto, wenn man keine schönen Bilder sehen kann. Und niemand mietet ein Auto, wenn er nicht weiß, wieviel es kostet.
Also habe ich ein paar schöne Bilder von meinem Porsche rausgesucht und hochgeladen. Dazu habe ich mir einen aussagekräftigen Text ausgedacht und die Preise hochgeladen.
Bei den Preisen war ich mir etwas unsicher, also habe ich mich an den anderen Autos orientiert. Ich weiß, was mein Auto im Jahr 2016 und 2017 gekostet hat, da ich dies für meine Steuererklärung brauchte.
Im Jahr 2016 kostete mich das Auto 1,34€ pro km und in 2017 kostete es 1,00€ pro km. Allerdings fahre ich selbst immer mit einem Verbrauch von neun Liter pro km und die Mieter werden sicherlich mehr Gas geben. Verständlich. Eigentlich müsste ich irgendwo zwischen 1,2€ und 1,3€ verlangen, aber dann würde eventuell niemand das Auto mieten.
Zum glück war noch ein anderer Porsche auf der Plattform angemeldet, also habe ich mich daran orientiert. Ich wählte meine Preise etwas höher, da mein Porsche neuer war und außerdem ein Cabrio mit GTS Motor.
Nachdem die ersten zwei Wochen niemand gebucht hatte, wurde ich etwas unruhig und senkte die Preise auf 60 CHF die Stunde und 70 Rappen pro KM. Kaum hatte ich die Preise gesenkt, kam eine Stunde später die erste Buchung.
Ein Interessent buchte eine Stunde abends für den selben Tag von 19-20Uhr. Ich war sichtlich aufgeregt und neugierig. Ich tankte das Auto voll und wollte noch in die Waschstraße. Allerdings gabs Feierabendverkehr und ich fuhr das Auto ungewaschen zurück nach Hause.
Dort fotografierte ich das Auto, nahm die 2-3 bestehenden Kratzer und den Kilometerstand auf Video auf. Während dessen kamen bereits die Mieter und ich konnte ihnen das Auto vorstellen. Sie waren bereits beim Anblick des Autos sehr erfreut und sie konnten ihre Freude beim Klang des Motorstartens nicht verbergen. Ging mir damals genauso. Ein geiler Sound!
Ich erklärte den beiden Männern das Auto und die die Funktionsweise. Das ging ziemlich schnell und dann begaben sie sich auf die Reise. Eine Minute später stellte ich erschrocken fest, dass wir die Buchung per App nicht gestartet hatte. Scheiße.
Zum Glück hat man über die App die Telefonnummer der Mieter und ich konnte sie anrufen. Sie kamen natürlich zurück und wir gingen den kompletten Anmeldeprozess durch. App mit dem Auto koppeln, Fahrt in der App starten, Auto entriegeln und dann los fahren.
Sie selber benutzten Sharoo (wie ich) zum ersten Mal, daher waren wir beide Anfänger und hatten etwas Startschwierigkeiten. Glücklicherweise war die Freude der beiden auf das Auto so groß, dass alles unkompliziert lief und die Fahrt zügig fortgesetzt werden konnte.
Während die beiden unterwegs waren, traf ich mich mit Freunden in einer Bar. Später telefonierte ich mit den Fahrern 1-2 mal, da sie Probleme beim Verriegeln des Autos mit der App hatten. Ich sagte ihnen, dass sie das Auto dann mit dem Schlüssel verriegeln und ihn in meinen Briefkasten legen sollten. Passte gut.
Somit war meine erste Sharoo Vermietung ein Erfolg ich wartete gespannt die Abrechnung ab. Am selben Tag fuhr ich noch zur Tankstelle und tankte das Auto wieder voll. Dort befürchtete sich eine kleine Vorahnung.
Die Jungs sind laut Tankbeleg und Boardcomputer komplett geheizt und haben 25,5l pro km verbraucht. Die Abrechnung gibt’s immer 24 Stunden nach der Fahrt in der Sharoo App zu sehen. Ob es sich gerechnet hat, siehst du im nächsten Kapitel.
Einen Tag später hatte ich um 15Uhr eine Email über eine weitere Buchung des Autos in meinem Postfach. Diesmal ging die Buchung von Freitag 15:30Uhr bis nächsten Freitag. Also eine Spontanbuchung für eine ganze Woche. Das gefiel mir. Pauschal 420€ für mich (600€ minus 30% Gebühr für Sharoo).
Diesmal klappte die Übergabe problemlos und die Mieter waren bereits erfahrene Hasen. Sie hatten bereits den anderen Porsche bei Sharoo gemietet und waren sehr zufrieden. Es gab eine kurze Einführung, dann entließ ich die beiden ins sonnige Wochenende. Genau das Richtige mit Cabrio.
Interessanterweise wurde diese Buchung vier Mal verlängert, sodass ich das das Auto für vier Wochen am Stück vermieten konnte.
Cashflow – Einnahmen und Kosten aus der Vermietung
Wie oben bereits geschrieben, gibt es einige Einmalkosten, laufende Kosten und Gebühren. Dagegen stehen die Einnahmen durch die Vermietung. Quasi wie bei einer Immobilie.
Als erstes musste ich die 300 CHF für den dritten Schlüssel bezahlen. Danach kamen 99 CHF für den Einbau der Box dazu, welche dank Werbeaktion von Sharoo übernommen wurde. Soweit, so gut.
Als laufende Kosten fallen 19€ monatlich für das Sharoo Abo an, was eine Art Gebühr ist, um sein Auto auf der Plattform angemeldet zu haben. Wenn man im Raum Zürich wohnt, bekommt man diese Gebühr sogar ein Jahr erstattet. Außerdem bekommt man eine Vermietungsversicherung als Aktionspreis. Das heißt, dass Sharoo die komplette Abogebühr übernimmt, wenn man sein Auto nicht ein Jahr gewinnbringend auf der Plattform vermieten kann.
Innerhalb der ersten 1,5 Monate habe ich mein Auto zwei Mal vermietet. Das wären Kosten von rund 30 CHF. In dieser Zeit habe ich 70,42 CHF (106 CHF Einnahmen – 30,18 CHF Kommission) und 2.135,84 CHF (3.051,2 CHF Einnahmen – 915,36 CHF Kommission) verdient. Das macht zusammen 2.206,26 CHF was auf einen Monat hochgerechnet 1.450,84 CHF wären. Gerechnet wurde mit 30% Kommission.
Mit diesen rund 1.500 CHF kann ich locker alle Kosten für das Auto decken (inkl. Abnutzung) und somit ist mein Ziel erfüllt. Die Kosten des Autos decken, während es ansonsten ungenutzt bei mir in der Garage stehen würde
Dazu kommt, dass ich Mitte Oktober gemerkt habe, dass die Kalkulation mit dem Pro-Abo von Sharoo noch besser funktioniert. Dort muss ich zwar monatlich 49 CHF Abogebühr statt 19 CHF zahlen, muss aber auch nur 20% anstatt 30% Kommission an Sharoo abdrücken.
Ich habe bei Sharoo gefragt, ob ich mein Abo wechseln kann, obwohl es auf zwei Jahre gebucht war. Für Sharoo war die Umstellung des Abos nach einigem Hin-und Her in Ordnung und sie haben mein Abo umgestellt. Sie wollten dafür natürlich die höhere Einbaugebühr der Sharoo Box (399 CHF anstatt 99 CHF) von mir haben, aber dann konnte ich die niedrigere Kommission ebenfalls rückwirkend geltend machen. Zumindest für die zweie Fahrt.
Damit ergibt sich ein Gewinn von 2.462,38 CHF anstatt 2.206,26 CHF, also rund 250 CHF mehr. Wenn ich im nächsten Monat genauso viele Einnahmen habe, dann habe ich bereits nach 2 Monaten die höhere Einbaugebühr der Sharoo-Box wieder drin (vergleichsweise der beiden Abos)
Was die Gesamtinvestitionen angeht, so bin ich jetzt schon auf einem grünen Zweig.
Gesamtkosten: 1.857 CHF
- 2 Jahre Abogebühr: 49 CHF x 24 Monate = 1.176 CHF
- Einbau Sharoo Box: 399 CHF
- Dritter Autoschlüssel: 300 CHF
Einnahmen nach 1,5 Monaten: 2.532,8 CHF
- 70,42 CHF für die erste Buchung
- 2.462,38 CHF für die zweite Buchung
Gesamtgewinn: 675,8 CHF
Die andere Seite – selbst ein Auto bei Sharoo mieten
Nachdem ich die Auto-Vermieterseite über einen Monat testen konnte, wollte ich natürlich wissen, wie es auf der anderen Seite aussieht. Wie fühlt sich Sharoo als Mieter an.
Der Test war etwas aus der Not geboren, da wir einen Ausflug zu dritt geplant hatten und ich nur einen Zweisitzer hatte. Also buchten wir am Samstag einen Minicooper und fuhren damit in die Berge.
Die Wahl ist auf den Minicooper gefallen, weil er erstens sehr günstig war (6€ pro Stunde) und direkt in der Nachbarschaft stand. Wir mussten nur 10 Minuten zu Fuß laufen und kamen schnell beim Auto an.
Beim Auto angekommen, musste ich das Bluetooth anpassen, da ich noch mein eigenes Auto gespeichert hatte. Hat eine Weile gedauert, bis ich darauf kam. Danach öffnete sich das Auto, wir verstauten unsere Sachen und es ging los.
Das Auto war sehr komfortabel, ich konnte unterwegs mein Handy laden und wir kamen zügig am Ziel an. Nur das fehlende Navi machte uns etwas zu schaffen. Aber dafür gibt’s ja Google maps.
Auf der Rückfahrt standen wir etwas im Stau und daher musste ich die Buchung um 15 Minuten verlängern. Wir kamen punktgenau an und parkten das Auto am vorgesehenen Platz.
Leider hatte der Besitzer vergessen sein Auto auf Winterzeit umzustellen, daher hatten wir sogar noch eine Stunde Puffer und ich hätte gar nicht verlängern müssen. Aber die 1,50CHF machen mich nicht arm.
Am Ende wurden es stolze 199km, was einen Preis von 99,5CHF für die gefahrenen Kilometer bedeutete. Zuzüglich der sieben Stunden a 6CHF macht das 143 CHF.
Insgesamt ein hoher Preis für einen Nachmittagsausflug. Wenn ich beispielsweise bei SIXT ein Auto für einen Tag buche, dann komme ich dabei wesentlich günstiger weg, da dort alle Kilometer inklusive sind. Allerdings muss man dort wieder volltanken, was man bei Sharoo nicht muss.
Daher würde ich sagen, dass sich Sharoo nur für sehr exotische Autos oder kurze Fahrten lohnt. Wer viele km fährt, der landet durch den Kilometerpreis bei hohen Mietpreisen und ist bei kommerziellen Anbietern besser aufgehoben.
Allerdings hat Sharoo den Charme, dass man direkt ein Auto aus der Umgebung auswählen kann und nicht zu vorgeschriebenen Abholstationen muss. Außerdem hat man einen bunteren Fuhrpark und man kann flexibel per Mausklick verlängern.
Insgesamt alles sehr komfortabel und zuverlässig, aber je nach Situation auch etwas teurer.
Fazit: Lohnt sich Sharoo als Investment?
Für mich ist Sharoo eine sehr interessante Möglichkeit zum Geldverdienen und um zumindest die Kosten zu decken. Ich habe bereits nach 1,5 Monaten einen Gesamtgewinn von 675,8 CHF.
Somit habe ich den ROI bereits erreicht und mache nur noch Gewinne in der Zukunft. Für mich ist diese Investition gelungen und ich werde fleißig weiter Buch führen, wie sich das Investment entwickelt. Eventuell nehme ich es in meine monatliche Übersicht des passiven Einkommens mit auf.
Als komplett eigenständiges Investment – also ein Auto extra für Sharoo kaufen – würde ich es vorerst nicht machen. Dafür fehlt es mir noch an Zahlen und an einer längeren Wirtschaftlichkeitsrechnung. Aber wenn man eh ein Fahrzeug kaum genutzt rumstehen hat, ist das eine gute Möglichkeit zum Geldverdienen.
Ich werde die nächsten Monate genau schauen, wie sich das Investment entwickelt und mit den Preisen etwas rumspielen. Ich werde euch in meinen Monatsberichten über die Einnahmen und Entwicklungen zur Porsche Vermietung auf dem Laufenden halten. Ein ausführlicheres Fazit gibt’s sicher in einem halben Jahr.
Willst du meinen Porsche mieten, kannst du das unter folgendem Link:
Link: Alex Porsche Mieten
Als letztes würde mich interessieren, was du von diesem Investment hältst. Vermietest du auch oder würdest du das nie tun? Warum nicht? Schreib es in die Kommentare!
p2phero meint
Hi
Sehr interessant, wollte sharoo auch nutzen um mein Auto zu vermieten (ist ja eigentlich brachliegendes Kapital), aber nur ist die Karre zu alt.. Ich weiss nicht ob ich bei so einem Auto den Mumm gegahabt hätte es wildfremden zu vermieten. Naja, aber danke für den Testbericht und cool ist es für dich bisher so gut ausgegangen (4 Wochen am Stück vermietet, wow).
Wie siehst du die steuerliche Behandlung der Erträge?
Grüsse
P2PHero
vermietertagebuch meint
Ja, es kostet bei den meisten etwas Überwindung. bei mir auch 😉
Über Steuern mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist. Da könnte ich dann aber alle PKW Kosten gegensetzen, was bei mir jährlich zwischen 21.000€ – 24.000€ sind. Und das muss man mit der vermietung erstmal schaffen ;D
p2phero meint
Stimmt. Kann man wohl gegenrechnen. Da müsstest du das Auto ja fast das ganze Jahr vermieten 😉
vermietertagebuch meint
Das stimmt. Also Business muss man da gut rechnen. Aber für mich ist die Rechnung eine andere, da ich die Kosten sowieso habe 😉
Flo meint
Hallo Alex,
super Bericht! Danke dir hierfür. Eine Frage habe ich allerdings.
Wie wird das ganze steuerlich betrachtet?
Viele Grüsse
Flo
vermietertagebuch meint
Hallo Flo,
siehe bitte meine Antwort bezüglich der Steuerfrage im Kommentar davor.
Viele Grüsse,
Alexander
adhoc meint
Hi Alex,
hast du mal den starken Verschleiß einkalkuliert? Insbesondere die Kupplung soll bei Luxusautos stark in Mitleidenschaft gezogen werden, da die Mieter in der Regel gerne voll in die Eisen gehen. Hatte selber mal einen Supersportwagen gemietet und mich mal informiert, Reparaturen infolge der Vermietung sollten unbedingt bedacht werden. Gerade bei solchen Autos kann es in einer Fachwerkstatt teuer werden.
Würde mich dennoch über regelmäßige Updates freuen, viel Erfolg noch damit!
Mat meint
Kupplung und in die Eisen gehen?
Davon ab, die approved deckt recht viel ab.
vermietertagebuch meint
Hab noch 1 Jahr Garantie auf das Auto und rund 90.000 km runter. Musste noch nie was tauschen. Eventuell kommen bald die ersten Macken…
Lars meint
Hi,
ich habe die Benzinkosten in deiner Kostenrechnung nicht gefunden. Denn du trägst ja die Benzinkosten bei der Vermitung, sehe ich das richtig?
Gruß
Lars
vermietertagebuch meint
Habe ich von den Einnahmen schon abgezogen und nicht separat aufgeführt.
Mat meint
Haftpflicht läuft ganz normal weiter? sind da keine Beschränkungen drin?
Gerade die Boxermotoren mögen es ja nicht kalt hochgedreht zu werden, ob sich da alle Mieter dran halten? Die Überdreher kann das PZ ja auch auslesen, kann im Garantiefall ärgerlich werden.
Ich glaube, das wäre mir zu heikel wobei meiner auch fast nur in der Garage rum steht….
vermietertagebuch meint
Eventuell werde ich die Mieter nochmal drauf hinweisen oder ihnen sagen, dass sie nach dem Start 5 Minuten warten müssen, bis sie Vollgas geben…
Ben meint
… und haben 25,5l „pro km“ verbraucht.
Sicher daß die keinen 40 Tonner abgeschleppt haben? 🙂
Rainer meint
„Somit habe ich den ROI bereits erreicht…“
Weisst Du wirklich was der ROI ist? Das spielen nicht die monatlichen Kosten, sondern das gesamte investierte Kapital – vor allem also auch der Kaufpreis – eine Rolle… und den hast Du nach 2-3 Vermietungen schon erreicht?
freaky finance meint
Moin Alex,
interessant!
Finde es aber ungewöhnlich, dass der Mieter nicht ein vollgetankten Wagen zurückbringen muss (natürlich auch voll übernommen)! Dann sitzt man ja immer auf dem von dir beschriebenen Risiko…
Mit Drivy (gibt es in verschiedenen europäischen Ländern) bin ich sehr zufrieden. Darüber habe ich meine E-Klasse und meinen Transporter vermietet. Das hat sich gerechnet, weil der im Jahr so viel kostet wie deine Gehhilfe im Monat. Transporter sind denke ich sogar nich gefragter als diese Angeberkarren (nicht falsch verstehen; zähle meine ehemalige E-Klasse dazu). Mein Erfahrungsbericht über 3 Jahre Transportervermeitung findet man bei Interesse hier:
https://www.freakyfinance.net/private-carsharing-passives-einkommen-mit-transportervermietung/
An deiner Stelle würde ich auch nicht davon ausgehen, dass du oft das Glück hast das Auto wochenlang am Stück zu vermieten. Würde ich als sogar als absloute Ausnahme (meine Erfahrung) sehen. Somit sehr fraglich, ob sich das bei dir auch dauerhaft deckt. Von dem sicherlich nicht immer besitzerfreundlichen Umgang mit deinem Schlitten ganz zu schweigen!
Trotzdem viel Erfolg und unbedingt ein Update wie es sich entwickelt.
Cheers Vincent
vermietertagebuch meint
Hoi Vincent, danke für deine Einschätzung.
Ich glaube ebenfalls, dass Transporter sehr gut funktionieren, gerade bei geringen KM Zahlen.
Bin gespannt, wie es sich entwickelt und ich werde weiter berichten 😀
Salut Alex
Nicole meint
Hey Alex,
Danke für Deinen interessanten Erfahrungsbericht. Wenn ich Deiner Situation wäre, würde ich ebenfalls eine solche Überlegung anstellen und mein Auto vermieten. Ist Dir sicher nicht leicht gefallen, da es ja schon eine Luxuskarre ist. Aber wie du selbst schreibst, blieben Dir nicht viele Möglichkeiten. Von daher denke ich, dass du die wirtschaftlich richtige Entscheidung getroffen hast. Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg bei der Vermietung und bin ebenfalls gespannt auf Deine weiteren Erfahrungen.
Viele Grüße
Nicole
Stijepan meint
Hallo Alex
Bringst mich grade auf eine Idee.
Mein Wagen steht während der Arbeit ständig in der Tiefgarage.
Eventuell würde es sich lohnen ihn unter der Woche, während der Arbeit zu vermieten.
Da stell ich mir aber schwer vor, da zu dieser Zeit die meisten in der Arbeit sind.
Die fixen monatlichen Kosten stören mich etwas, wäre cool wenn sie nur eine Kommission abziehen bei erfolgreicher Vermietung.
Gruß
Stijepan
Julia meint
Hallo Alex!
Sehr interessanter Artikel! Ich habe für Österreich schon eine ähnliche Plattform gefunden. Dann steht dem Traum nach einem Porsche nichts mehr im Wege. 🙂
Liebe Grüße,
Julia
vermietertagebuch meint
Dann dir viel Spass mit dem Auto! 😀
Tanja meint
Habe ich es überlesen oder nicht ganz verstanden? Was, wenn der Mieter den Wagen beschädigt oder gar einen Unfall verursacht? Steigt dann deine eigene Versicherung oder läuft das über den Anbieter? Und was wenn die Mieter mal geblitzt werden? Kann man das dann über die App/Historie einfach zuordnen?
vermietertagebuch meint
Wenn der Mieter einen Schaden verursacht, läuft das über die Versicherung von Sharoo. Die Versicherung bezahlt die Rechnung und holt es sich eventuell vom Mieter wieder.
Bussen für Blitzer hatte ich schon. Dann bekommt man die Andresse vom Mieter und kann die Polizei dahin verweisen. Es ist ja eindeutig belegbar, wer das Auto zu welchem Zeitraum hatte.