Ein Thema ist mir beim Schreiben meines Oktober-Abschluss-Artikels aufgefallen und hat mich eine Weile beschäftigt.
Nicht weil das das Thema sehr kompliziert ist, sondern weil man im Gegenteil das Thema mit Immobilien sehr schnell lösen kann.
Es geht um die Altersvorsorge.
Das System, auf das 60% der Deutschen vertrauen
Der Großteil der Menschen in Deutschland kennt nur die staatliche Rente. Einige machen vielleicht noch zusätzlich Betriebsrente oder eigene Vorsorge. Gemäß einigen Studien verlassen sich 60% der Bevölkerung ausschließlich auf die staatliche Rente, das Vertrauen ist hoch.
Die Fakten, dass das Renteneintrittsalter ständig steigt, der Rentenanspruch ständig sinkt (inflationsbedingt), der Beitrags-Einzahlungs-Satz steigt, ignorieren viele einfach. Dabei liegt es auf der Hand, dass unsere Bevölkerung schrumpft bzw. immer älter wird und das Rentensystem immer schlechter funktioniert.
Die Steuer-Quer-Subventionen in die Rente werden jedes Jahr höher. Wenn ich jetzt 2.400€ monatlich netto verdiene (rund 50.000€ brutto im Jahr), dann bekomme ich 1.200€ netto Rente mit 67. Und die ist noch nicht mal steuer- und inflationsbereinigt.
Wer tiefgreifende Infos zur Rentenlücke will, kann sich in diesem Buch einlesen oder alternativ folgendes Video schauen.
Empfehlungslink: Die Rentenlücke – gestiegenes Erfordernis und Lösungsansätze privater Vorsorge
Lies: Interaktiv eigene Rentenlücke berechnen
Und davon mal abgesehen, gibt es einige weitere Punkte, die ich extrem schlecht finde.
Wir zahlen 18,7% unseres Einkommens in die Rente ein (Hälfte Arbeitgeber / Hälfte Arbeitnehmer). Also pervers viel.
Wir können uns nicht aussuchen, wann wir in Rente gehen. Theoretisch gibt’s zwar die Möglichkeit früher in Rente zu gehen, aber dann gibt’s harte Abzüge.
Man kann nicht einfach aus der gesetzlichen Rentenpflicht aussteigen und das Geld lieber woanders, lukrativer anlegen. Statt mit unter 1% auf dem Rentenkonto, könnte man doch lieber die durchschnittlichen 7% im Dax mitnehmen. Oder bei Immobilien…usw.
Empfehlungslink: Deutsche Aktien: Die Zukunft des Sparens
Zusammengefasst: Man muss lange sehr viel von seinem Geld abdrücken, das wird sehr schlecht angelegt und am Ende bekommt man kaum was raus.
Eigene Rente/Altersbbsicherung durch Immobilien aufbauen
Wenn man Immobilien zur Vermietung kauft, macht man das meistens mit einem Kredit. Der Kredit wird je nach Tilgung unterschiedlich schnell abgezahlt. Gehen wir mal von einem Durchschnitt in 30 Jahren aus. Ich hab meine 19 Wohnungen im Alter von 32/33 Jahren gekauft.
Also werden sie pünktlich mit 62/63 Jahren abgezahlt sein. Und zwar nicht von mir, sondern von meinen Mietern. Es müssen also keine 18,7% von meinem Brutto an den Staat abgeführt werden. Ich muss nix von meinem sauer verdienten Geld irgendwo einzahlen, nur um meinen Rentenanspruch aufzubauen.
Im letzten Beitrag habe ich geschrieben, dass meine 19 Immobilien rund 1000€ monatlich abwerfen. Das ist nicht viel, werden einige sagen. Stimmt. Das liegt aber da dran, dass die Einkünfte der Immobilien den Kredit abbezahlen müssen. Wenn der Kredit nach 30 Jahren abgezahlt ist, dann steht dieses Einkommen zusätzlich zur Verfügung.
Klar zahlt man etwas mehr Steuern, aber das ist hier unerheblich. Ich mache mal eine Beispielrechnung auf. Meine 19 Wohnungen werfen momentan rund 578€ monatlich ab, da ich gerade eine leer stehende Wohnung habe und zusätzlich Steuern ausgewiesen habe. Wenn der Kredit abgezahlt ist (und dafür muss ich einfach nur abwarten), dann werfen die gleichen Wohnungen am Ende 3211€ monatlich ab!
Einflüsse wie Reparaturen, Mieterschwankungen und Inflation sind eingerechnet. Denn wenn die Kosten steigen, steigen auch die Mieten. Somit hat man in 30 Jahren noch die gleiche Kaufkraft. Eher sogar mehr, da Mieten mehr steigen als die Ausgaben.
Ich kann also jetzt sagen, dass mir meine Wohnungen in 30 Jahren ein Einkommen (bzw. heutige Kaufkraft) von 3.211€ einbringen. Netto. Und davon kann man super leben! Ich habe also zwei Jahre Vollgas gegeben und brauch mir nun nie wieder Gedanken um meine Rente oder Altersarmut machen.
Im Gegenteil: Ich gehe davon aus, dass ich noch mehr Wohnungen kaufe und noch mehr Einkommen aufbaue. Oder ich könnte stattdessen die Immobilien einfach mit eigenem Einkommen noch schneller abbezahlen. Dann könnte ich sogar schon mit 45 in Rente gehen anstatt mit 67 Jahren.
Lies: Privatier mit 38 – nie wieder arbeiten müssen
Außerdem bin ich viel flexibler mit den Wohnungen. Wenn ich mal Geld für eine Reise, Auto oder sonstiges brauche, kann ich eine Wohnung verkaufen. Frag mal Vater Staat, ob er dir deine Wünsche aus der Rentenkasse zahlt.
Fazit
Ich habe 2 Jahren Gas gegeben und habe meine Rente sicher. Wie lange schuftet ihr in eurem Angestelltenjob, um mit 67 sicher in Rente gehen zu können?
Nachdem ich nun meine Rente gesichert habe, werde ich mich um den nächsten Punkt kümmern: Meinen Angestelltenjob mit 38 Jahren anstatt mit 67 Jahren verlassen zu können. Mal schauen wie schnell ich das schaffen werde….
Feel free to comment.
Andreas meint
Hallo Alexander,
ich verfolge Deine Aktivitäten schon seit längerem und bin beeindruckt von Deiner Zielstrebigkeit und Deinem Mut. Was das Thema Altersvorsorge/Rente angeht fahre ich eine ähnliche Strategie.
Zu denken gibt mir der Bericht eines Arbeitskollegen, der nun die Immobilien seiner Mutter verwaltet, da sie selbst nicht meht in der Lage dazu ist. Die letzten 10 Jahre ist an den Häusern nichts mehr gemacht worden. Geld ist auch keines da für notwendige Renovierungen und es wurde Jahrelang keine Nebenkostenabrechnung gemacht. Der Vater war mental einfach nicht mehr in der Lage dazu. Jetzt, nachdem er gestorben ist, ist seine Mutter total überfordert.
Alle, die ihre Altersvorsorge auf Immobilien aufbauen, müssen sich die Frage stellen wie die Verwaltung und Pflege der Immobilien laufen soll wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist.
Ich selbst habe auch noch keine wirkliche Antwort darauf gefunden und wollte das Thema mal in die Diskussion hier einwerfen.
Grüße in die Schweiz
Andreas
Alexander Raue meint
Hallo Andreas,
danke für das Kompliment. Ich denke, du machst dir unnötige Gedanken. Es gibt gefühlt tausende Verwaltungen, die sich mit Immobilien beschäftigen und sie für dich Verwalten. Wenn du also keine Zeit/Lust dazu hast oder zu alt für die Selbstverwaltung, dann source das aus. Nichts leichter als das. Für Mehrfamilienhäuser würde ich das sofort machen und bei Eigentumswohnungen hat man auch schon teilweise Hilfe durch die WEG-Verwaltung.
Viele geben das nur deshalb nicht aus der Hand, weil sie 100% die Kontrolle wollen, obwohl sie teilweise nicht mal Ahnung davon haben. Z.B. weil sie geerbt haben.
Hm meint
Gibt irgendwann eine einheitsrente, die wird irgendwo im bereich minimum liegen, zB. 500-800 eur bzw, harz4 Niveau -Gibts in anderen Ländern auch, da wohnen dann ganze Familien unter 1 Dach… es ist immer schlecht, in etwas einzuzahlen, wo erst nach 30-40 jahren etwas zurück fließen soll… in der Zeit kann viel passieren, staatspleite, gesetze, kriege , Währungsreform usw. ich kann nur jedem empfehlen, sich selbstständig zu machen, um sich von der Einzahlung zu befreien… jeder eingezahlte Euro ist weggeworfenes Geld. Dann lieber wie arno dübel, harzen und dafür keine Flaschen sammeln
KFleischer meint
Prinzipiell alles schon richtig. Nur taugt der Vergleich „Immobilien vs Staatliche Rente“ nicht.
Das eine ist ein funktionierender Ansatz für einzelne Personen.
Das andere ist ein funktionierender Ansatz für ALLE Bürger.
Wenn alle Bürger 10-50 Immobilien besitzen sollte, wer soll dann darin wohnen?
Sie die Renteneinzahlungen als dein Beitrag an die Solidargemeinschaft und sei dankbar dafür, dass andere die Bequemlichkeit der Freiheit vorziehen. Wenn es nicht so wäre, würde das Modell Immobilie (von dem ich selbst auch Anhänger bin) nicht aufgehen.