Neben all dem Arbeiten, dem Immobilienkaufen und dem Bloggen muss auch mal eine Pause her. Wie die Ruhephase zwischen zwei Trainingseinheiten im Fitnessstudio braucht auch ein Investor etwas Entspannung. Bei mir hieß diese Entspannung zwei Wochen Costa Rica.
Wobei man Entspannen etwas differenzieren muss, da ich in diesem Urlaub die Kinder meiner Freundin kennenlernen durfte und wir etwas Familie auf Probe gemacht haben. Wir wollten schauen, ob ich neben meiner Energie für die Investments auch Energie als Familienvater habe.
Insgesamt ist das recht gut gelungen und die Kinder lieben mich. Zumindest habe ich das so wahrgenommen. Natürlich gab’s auch stressige Momente auf den langen Autofahrten und in den kleinen Hotelzimmern, aber auch hier half eine alte Weisheit: Ruhe bewahren, immer positiv denken und nach einer Lösung suchen.
Zumal die Umgebung, die Natur und das Meer direkt vor der Haustür gar keine Möglichkeit für schlechte Laune zuließen. Wir hatten einen zweiwöchentlichen Road Trip mit vier Stationen. Montezuma, Guanacaste, Manuel Antonio und Grecia /San Jose. Alle vier sind sehr schönen Regionen mit viel Tropen und Stränden.
Im folgenden Beitrag werde ich euch etwas über unsere vier Stationen berichten und ein paar Bilder für die wundervollen Eindrücke zeigen. Zusätzlich erkläre ich euch, warum ich von der Miami-Drogenfahndung eingesammelt wurde. Als letztes ein paar Gedanken über das Leben als Investor und digitaler Nomade in der Karibik.
Inhaltsverzeichnis
1) Reiseroute
2) Grecia / San Jose
3) Montezuma
4) Guanacaste
5) Manuel Antonio
6) Das Leben als digitaler Nomade und die Ausgaben in Costa Rica
Reiseroute
Um meinen Beitrag besser zu verstehen, folgt hier die Reiseroute. Wir haben uns bewusst mehrere Orte ausgesucht, um möglichst viel von Costa Rica sehen zu können und die unterschiedlichen Eindrücke mitzunehmen.
Costa Rica hat unterschiedliche Klimazonen, unterschiedliche Sehenswürdigkeiten und sehr viel zu bieten. Wir fuhren mit dem Mietwagen durch die Gegend und allein die Landschaft während der Fahrt war schon atemberaubend.
Reiseroute:
- 27.6.2018: Anreise von Zürich nach San Jose
- 28.6.2018: Fahrt nach Grecia (die Kinder abzuholen)
- 29.6.2018: Fahrt nach Montezuma (Hotel Los Mangos)
- 02.07.2018: Fahrt nach Playa Flamingo (Pitaya Lodge)
- 06.07.2018: Fahrt nach Manuel Antonio (Jungle Villa)
- 10.07.2018: Fahrt nach Grecia (Kinder abgeben)
- 11.07.2018: Fahrt nach San Jose (Auto abgeben)
- 12.07.2018: Flug von San Jose nach Zürich
Grecia / San Jose
Mein erster Stop war San Jose – Hauptstadt von Costa Rica. Ich bin über Madrid und Miami geflogen. Direkt nach der Buchung des Fluges habe ich mich geärgert, da ich vergessen hatte, dass es Direktflüge von Zürich nach San Jose gibt.
Eigentlich wollte ich es immer vermeiden, über die USA zu fliegen, weil die echt behindert mit all ihren Einreiseauflagen sind. Selbst bei Transit gehen sie übertrieben vor. Man muss sein komplettes Gepäck auschecken und wieder einchecken.
Also dachte ich, dass ich diesmal klüger bin und reise nur mit Handgepäck – meinem neuen großen DNX-Rucksack. Der ist genau für die Zwecke der digitalen Nomaden und deren Travel-Lifestyle gedacht. Hat alles super reingepasst und ich brauchte keine zusätzlichen Koffer.
Anschauen: DNX-Rucksack
Als ich in Miami ankam, lief ich mit fetten Grinsen an der Kofferausgabe vorbei und freute mich, dass ich diesmal klüger war. Bis ich zum Drogenhund kam. Der schnüffelte alle Rucksäcke von den Touristen ab und schlug bei meinem Rucksack Alarm. Also wurde ich zur Seite genommen und musste eine Stunde für eine Extraprüfung warten.
Es stellte sich heraus, dass der Hund auf mein Salamisandwich angeschlagen hat. Blödes Vieh. Ich hatte schon Angst, dass ich wieder meinen Flieger von Miami in die Karibik verpasse. Wäre nicht das erste Mal. Zum Glück war die Schlange zum Einchecken etwas kürzer und ich konnte meinen Flug wie geplant antreten. Allerdings habe ich auch zwei Stunden in Miami gebraucht. Zeit hatte ich 2,5 Stunden. Und ich bin die Erkenntnis schlauer, dass Drogenschmuggeln in Miami keine gute Idee ist 😉
Zwei Stunden später war ich in Costa Rica und suchte mein Airbnb auf. Dafür hatte ich online für 150€ einen Mietwagen für zwei Wochen gemietet. Als ich den Mietwagen entgegennehmen wollte, sagte mir die Firma, dass ich 600€ extra für die obligatorischen Versicherungen bezahlen soll. Ich fiel aus allen Wolken und ließ den Mietwagen stehen. Zum Glück hatte ich nur die Hälfte angezahlt. Mal schauen, ob ich was wiederbekomme.
Also ging es mit dem Taxi zu Unterkunft und direkt danach in den Supermarkt für etwas zum Essen. Meine Freundin kam 7 Stunden später mit dem zweiten Flieger und wir ruhten uns ein wenig aus, bevor es zum Dokumente-Marathon in die Hauptstadt ging.
Für die zukünftigen Visa meiner Freundin werden eine Menge Dokumente benötigt. Zusätzlich waren ihr Personalausweis abgelaufen und die Krankenkasse überfällig. Also hatte es einen halben Tag mit Aufenthalt in verschiedenen Botschaften und nationalen Büros zur Folge. Alles sehr aufwendig und viel Rennerei. Einzig der Gedanke, endlich die Kinder meiner Freundin kennenzulernen, hielt meine Motivation hoch.
Am Nachmittag war es dann soweit: Wir fuhren zur Schule in Grecia und nahmen die beiden Kinder meiner Freundin in Empfang. Die Kinder freuten sich riesig, uns zu sehen und waren auch mit mir gleich super drauf. Insgesamt ein sehr emotionaler Moment, da meine Freundin ihre Kinder eine Weile nicht gesehen hatte. Auch ich war den Tränen nahe…
Am Abend ging es zu den Großeltern und den engsten Freunden. Ich wurde der Großfamilie vorgestellt, machte einen guten Eindruck und kam mit allen super klar. Latinos sind eben doch etwas sozialer und wärmer. Die Gespräche waren sehr angenehm und das Essen super lecker.
Gegen 22 Uhr gingen wir schlafen, da wir am nächsten Tag eine lange Reise nach Montezuma vor uns hatten. Diesmal bestellten wir einen lokalen Mietwagen und zahlten 450€ statt 750€. Wir bekamen einen kleinen Hyundai I10 mit rund 70 PS. Die Umstellung von meinen gewohnten 330PS war doch etwas mühsam. Vor allem bei den vielen Bergen und engen Kurven in Costa Rica.
Lies: Ein neuer Porsche als Investments-Bremse?
Trotzdem ist dieses Auto hier viel besser geeignet, da die Straßen abseits der Hauptstraßen extrem große Schlaglöcher haben und die Autos nach 10 Minuten Fahren komplett vollgesaut sind. Außerdem reisen wir diesmal zu viert mit viel Gepäck. Die beiden Jungs meiner Freundin haben mehr Spielzeug dabei, als ich Klamotten in meinem Rucksack habe.
Montezuma
Die Reise nach Montezuma war recht beschwerlich. Insgesamt waren es nur 250km, aber die hatten es in sich. Das Navi sagte 5h, aber wir brauchten deutlich mehr. Zwischendurch mussten wir auf Schotterstraßen durch den Jungle fahren und ich hatte richtig schiss.
Es gab kaum Licht und ich hatte Angst, vom Weg abgekommen zu sein. Unsere Handys waren fast leer und damit auch unser Navi. Dazu kamen teilweise Regen, Serpentinen, hohe Hügel und rutschige Straßen. Selbst für mich als erfahrenen Autofahrer sehr anspruchsvoll.
Ich war heilfroh, als wir 9 Uhr abends im Hotel ankamen und einchecken konnten. Wir waren sichtlich die letzten und meine drei Bankkarten funktionierten nicht mit dem Gerät des Hotels.
Bargeld war ebenfalls knapp, also konnten wir gerade so die erste Nacht bezahlen. Die Folgenächte konnte ich erst mit weiterem Bargeld am zweiten Tag bezahlen.
Das ganze Team war super müde, also schleppten wir unseren Kram ins Zimmer und fielen sofort in den Tiefschlaf. Die ganze Nacht stürmte und regnete es. Es war unglaublich laut und ich glaubte, die Welt ging unter. Die ganze Nacht durch, bis zum frühen Morgen. Gegen 7 Uhr morgens reichte es mir und ich wollte schauen, wie stark das Unwetter ist und öffnete die Tür. Was ich dann sah, verschlug mir den Atem…
Es handelte sich nicht um ein Unwetter, sondern um die Brandung des Meeres. Luftlinie 20 Meter vor unserer Haustür war das Meer und dessen Strand. WOW! Welch ein Ausblick….ich war mega begeistert und sofort hellwach. Ich weckte die ganze Familie und alle vier staunten wir Bauklötze zusammen.
Da wir in der Nacht ankamen, war es so dunkel, dass ich nichts vom Meer gesehen hatte. An die Karte von google Maps hatte ich mich nicht mehr erinnert. Also freute ich mich über mein glückliches Händchen bei der Hotelwahl und wir packten unsere Badesachen.
Vor dem Baden ging es aber noch in den lokalen Supermarkt. Unser Hotel war unterste Preisklasse und es gab keine Bar, Restaurant oder Frühstück. Also Selbstversorger. Dabei musste ich erschrocken feststellen, dass die Preise von dem Niveau von Deutschland sind. Also nix mit billiges Dritte-Welt-Land.
Für mich ist das in Ordnung, ich verdiene gutes Geld. Aber mir ist schleierhaft, wie sich die Einheimischen das Essen leisten können. Das Durchschnittseinkommen in Costa Rica liegt bei 816€ monatlich. Aber vielleicht liegt es daran, dass man bis 100.000 € Einkommen nur 10% Steuern zahlt und somit mehr Geld übrigbleibt.
Nach dem Einkaufen ging es in den Hotelpool und ich holte mir einen fetten Sonnenbrand. Ich hatte vergessen, mich einzucremen und empfand die Sonne nicht so stark.
Da war aber ein Trugschluss, da ich viel vom Wasser gekühlt wurde und die Sonne kaum merkte. Glücklicherweise gab es Aloe Vera Creme, welche die Schmerzen in der Nacht linderte und die nassen Handtücher auf dem Rücken taten ihr Übriges.
Bei Sonnenbrand: Aloe Vera Creme
Die drei Tage verbrachten wir mit etwas Wandern, Pool, Strand und Essen. Also komplettes Faulenzen. So muss das im Urlaub sein. Es war schon fast ein Wunder, dass ich einen kompletten Artikel fertigstellen und veröffentlichen konnte:
Lies: Eine Checkliste für die Dokumente für den Wohnungskauf
Das Hotel war etwas speziell, da es auf einem Grundstück mit 50 Mangobäumen stand. Nachts kamen die Affen und schmissen die Mangos von oben auf den Boden. Oft trafen sie dabei die Dächer des Hotels und der Bungalows.
Das war ein riesen Lärm und für die Vermieter eine kostspielige Sache. Ich betete inständig, dass die Affen nicht unseren Mietwagen treffen. Ich hätte nicht gewusst, wer das zahlt.
Das Positive an der Sache war, dass wir jeden Tag viele frische Mangos zum Essen hatten. Vorher hatte ich noch nie welche gegessen. Lasst euch sagen, sie schmecken hervorragend. Allerdings kann ich nicht sagen, ob sie genauso lecker in Europa nach der langen Überfahrt sind.
Als letztes wollten wir noch einen riesigen Wasserfall in Montezuma besuchen. Allerdings musste man dafür durch den Jungle laufen, über Felsen klettern und einen felsigen Fluss durchqueren. Als Erwachsener schafft man das noch, mit kleinen Kindern war beim Fluss die Reise zu Ende. Zu gefährlich. Also chillten wir uns wieder an den Strand.
Insgesamt ist Montezuma eine schöne Ecke, aber von unseren drei Urlaubsorten nur auf Platz drei. Für Surfer und Backpacker sicherlich besser geeignet, da die Wellen hoch und die kleinen Dörfer sehr backpackerfreundlich sind.
Guanacaste (Playa Flamingo)
Für die Reise nach Guanacaste wollten wir diesmal sehr früh losfahren, sodass wir nicht erneut durch die Nacht fahren müssen. Außerdem hätten wir für eine Anreise nach 18Uhr extra zahlen müssen. Also verabschiedeten wir uns gegen 9Uhr von unserem netten Vermieter in Montezuma und machten uns auf die Reise.
Es standen 200km auf dem Navigationssystem des Handys und das bedeutete 4 Stunden Fahrt. Inklusive Mittagspause rechnete ich mit einer Ankunft um 14Uhr. Das schafften wir ziemlich gut mit einer Punktlandung.
Im Hotel angekommen, mussten wir erneut feststellen, dass alle meine Karten nicht funktionieren. Also fix 5km zurück ins letzte Dorf und 230 Dollar (respektive in Colones) am Bankautomat abgehoben. Danach konnten wir die vier Nächte bezahlen, unseren ganzen Kram ins Hotelzimmer bringen und in den Pool hüpfen. Sehr angenehme Temperatur und eine gute Abkühlung nach der langen Reise.
Nach einer Stunde im Pool gingen wir noch in den lokalen Supermarkt einkaufen, um uns für das Frühstück einzudecken. Wir hatten leider ohne Frühstück gebucht und nachbuchen konnte ich nicht mehr. Die Hoteldame meinte, dass sie dafür 3 Monate Vorlaufzeit braucht! WTF? Und ich dachte, in der Schweiz muss immer alle Ewigkeit im Voraus gebucht werden.
Am Abend ging es nochmal ins benachbarte Dorf und zum Auschecken des Strands. Dabei haben wir einige fette Hotels mit direkten Strandzugang gefunden. Sicherlich kosten die das Fünffache unserer Unterkunft. Sowas habe ich mir auf meinen Reisen alleine nie geleistet. Und jetzt zu viert kommt es erst recht nicht in Frage.
Die kommende Nacht war etwas beschissen, da sich einer der Jungs beim Baden erkältet hatte und die ganze Nacht durch hustete. Nicht so schön.
Viel nerviger war aber eine Erkenntnis, die ich schon lange nicht mehr auf dem Schirm hatte. Die Jungs schauten abends 2 Stunden TV und als es zum Schlafengehen ging, schaltete ich den TV einfach ab. Mich nervt das Teil sowieso nur. Und dann ging das Geheule los. Einer der Jungs heulte eine Stunde lang, weil er kein TV mehr schauen darf und noch nicht müde ist.
Da sieht man, was das TV mit der Gesellschaft anrichtet. In der ersten Unterkunft hatten wir kein TV und es gab nie Probleme mit dem Schlafengehen. Ich hoffte, im dritten Hotel gibt’s kein TV oder ich mache ausversehen die Fernbedienung kaputt.
Der erste, komplette Tag in Flamingo war grandios. Vormittags ging es in den Pool, danach in eine Soda zum Mittagessen. Sodas sind kleine Restaurants an der Straßenecke. Ein Mittelding zwischen Restaurant und Kiosk und sehr günstig.
Danach wollten wir ein bisschen die Gegend erkunden und haben per Zufall einen traumhaften Strand gefunden – Playa Dantita. Er war versteckt in einer Bucht und man musste etwas über Felsen klettern. Danach erwartete einen der rund 200 Meter lange, weiße Strand mit warmen Wasser und kaum Wellengang. Perfekt zum Baden.
Es gab nur eine Handvoll Einheimische und Touristen, also hatte jeder gefühlt 50 Meter Strand für sich allein. Genauso stelle ich mir Costa Rica vor. Lange, einsame Strände abseits vom Mainstream. Einen Kilometer entfernt wird gerade eine neue Siedlung hochgezogen, also dürfte der Strand bald häufiger frequentiert werden.
Am zweiten Tag musste ich nach dem Aufstehen erstmal ein paar Dinge mit meiner Bank klären. Sie hatten mich in der Nacht 2x angerufen. 15Uhr deutsche Zeit, 7Uhr morgens in Costa Rica. Die Zeitumstellung als digitaler Nomade ist nicht ganz einfach zu handeln, wenn man Telefonate führen muss. Außerdem sind die verdammt teuer. Eventuell kann ich die Bank überzeugen, mich auf WhatsApp anzurufen.
Danach wollten wir zum Strand „Playa Conchal“, da die Fotos traumhaft aussahen. Allerdings war ich etwas skeptisch, da der Strand bekannter und somit wahrscheinlich von Touristen übervölkert war.
Allerdings hatten wir mega Glück, da uns das Navi in die falsche Richtung geschickt hat und wir anstatt am Playa Conchal am Playa Puerto Viejo landeten. Dieser Strand lag 3km weit entfernt und es gab null Touristen. Dafür langen, weißen Sandstrand und sehr durchsichtiges Wasser. Wie gewohnt in Badewannentemperatur und super angenehm. Der beste Strand unserer Reise.
Wir badeten zwei Stunden und ich nutzte die Gelegenheit für ein kleines Fotoshooting. Dabei kam meine Freundin etwas besser weg als ich.
Als uns nach zwei Stunden der Regen überraschte, setzten wir uns ins Auto und fuhren weiter zum Playa Conchal. Wir wollten es zumindest mal gesehen haben. Dort angekommen bestätigte sich meine Vermutung. Sehr viele Touristen, Lärm, Zigarettenqualm und kein Sand. Der Boden bestand aus Kieselsteinen und Muscheln.
Das war auch der Grund, warum Playa Conchal so geiles Wasser hat. Durch den fehlenden Sandstrand ist das Wasser nicht verunreinigt und kristallklar. Das macht sich auf Fotos natürlich super, beim Laufen an den Füssen aber wenig angenehm. Nach fünf Minuten Zwischenstopp fing der Regen wieder an und wir fuhren heim.
Witzige Erfahrung nebenbei: Zum Playa Conchal kommst du nur über den Strand, es gibt keine richtige Straße. Also musst du mit dem Auto über den Strand fahren. Das macht echt Gaudi, fühlt sich wie ein Buggy an. Man muss aber tierisch aufpassen, dass man nicht stecken bleibt.
Übrigens fällt mir jeden Tag auf, dass meine Füße und Beine zerstochen sind. Es gibt hier einen Haufen winziger Moskitos und eine Menge Ameisen, welche dir die Beine zerstechen. Nachts merkt man das nicht, aber am nächsten Tag ist alles rot. Ich frage mich, wie die wohlhabenden Leute in dieser Gegend ihre Buden abdichten, sodass das Ungeziefer draußen bleibt…
Am letzten Tag in Guanacaste besuchten wir den Playa Tamarindo. Dieser Strand hat mir nicht gefallen. Viel zu groß und weitläufig. Außerdem sehr windig mit vielen Surfern. Anderen mag das gefallen, mein Fall war es nicht.
Außerdem gab es eine kriminelle Bande, die den Autofahrern fürs Parken Geld abknöpfen wollten. Ich ließ mich nicht drauf ein und parkte 50 Meter weiter. Auf Nachfrage bei den Einheimischen kam heraus, dass dieses Geld fürs Parken auf öffentlichen Parkplätzen illegal ist, aber die Regierung nichts dagegen tut. Es werden nur Touristen angesprochen und die seinen schließlich selbst schuld, wenn sie sich verarschen lassen. Also nicht immer alles glauben, was die einem im Ausland erzählen 😉
Am Ende des letzten Tages haben wir noch eine kleine Abenteuer-Tour gemacht und uns die schönen, teuren Häuser in den Bergen mit Ocean View angeschaut. Atemberaubend! Hier könnte ich mir vorstellen zu wohnen.
Riesige Häuser mit Meerblick und Infinity-Pool gibt’s schon für eine Million Dollar. Ein wahres Schnäppchen, wenn ich daran denke, dass es dafür ein kleines Häuschen im Schweizer Hinterland gibt. Fragt sich, was mehr Lebensqualität gibt…
Manuel Antonio
Die Reise nach Manuel Antonio war wie erwartet sehr lang. 5,5 Stunden Fahrzeit für 300km und 2 Pausen. Das Fahren an sich ist nicht so schlimm, da die Umgebung wunderschön ist und man sich nicht satt sehen kann.
Allerdings haben wir zwei kleine Kinder am Start und die werden nach einer gewissen Zeit immer unruhig. Nachdem Eis und gemeinsames Spielen nicht mehr funktionierten, drehten wir die Musik so laut auf, dass wir das Quengeln nicht mehr hörten. Nicht die feine englische Art, aber wirksam.
Am Zielort angekommen, mussten wir eine Weile suchen. Wir hatten ein Zimmer in der Jungle Villa gebucht und diese Villa findet man eben nicht direkt am Straßenrand. Man muss durch ein kleines, unscheinbares Tor, durch eine Hintergasse, über eine Brücke, 100 Meter durch den Tropenwald und dann steht man mitten drin. Wunderschönes Ambiente.
Das Herzstück ist ein offener Lounge-Bereich inklusive offener Küche. Links davon ist der dreistufige Pool und drumherum sind die ganzen Zimmer versteckt. Erneut mussten wir durch verschlungene Wege, um unser Zimmer zu finden. Aber das war es wert, unser Zimmer war riesig und sehr angenehm. Und am wichtigsten für die Kinder: Es hat einen TV.
Direkt vor unserem Zimmer war eine kleine Veranda und von dort konnte man über den Jungle auf das Meer schauen. Eine traumhafte Aussicht.
Manuel Antonio ist ein kleines, langgezogenes Dorf mit nur einer Straße. Diese Straße ist aber voll mit rund 100 Hotels und Restaurants. Also das komplette Touri-Viertel. Die meisten kommen hier her, weil der Manuel Antonio National Park direkt um die Ecke ist und neben tollen Stränden allerlei Touren, Tiere und Sehenswürdigkeiten bereithält. Leider war der Park an unserem einzigen freien Tag geschlossen, also müssen wir das auf den nächsten Besuch verschieben.
Die anderen Tage verbrachten wir mit Wandern, am Pool chillen, die Strände auschecken und schreiben. Der tolle Lounge-Bereich der Jungle Villa war super bequem und lud zum entspannten Arbeiten ein. Ich konnte zwei Artikel fertigschreiben, ein Buch bei Amazon veröffentlichen und ein Coaching abhalten. Die Skype-Leitung war ziemlich stabil. Der Eigentümer meinte, dass das Internet in Costa Rica sowieso sehr gut ist, überall gibt es Glasfaser.
Lies: Immobilien Coaching mit mir
Den ersten Abend habe ich zusammen mit dem Hotelmanager auf der Veranda verbracht und wir haben drei Stunden über Gott und die Welt gequatscht. Dazu gab’s billiges, aber sehr leckeres Bier aus Costa Rica. Wir quatschten so viel, dass ich glatt die Zeit vergaß. Sonst ging ich immer spätestens 9Uhr ins Bett, an diesem Abend wurde es 11Uhr. Hätte mich meine Freundin nicht ins Bett geholt, wäre ich noch länger geblieben.
Am nächsten Tag ging es zu den nächsten Ausflügen. Da wir nicht nur im Touristen-Viertel abhängen wollten, mussten wir etwas weiter rausfahren. Wir fragten den Hotelmanager nach coolen Orten und er schickte uns in die Region Dominicalito.
Dort gab es fantastische Strände. Viele Palmen, warmes Wasser und keine Menschenseele. Zwischendurch ein paar Felsen zum Hochklettern und Genießen der Aussicht.
Die Tour führte uns weiter zu dem Wasserfall „Pozo Azul“ im Jungle, sehr versteckt. Die letzten Meter mussten wir laufen, da die Straßen unter Wasser standen und ich Angst hatte, mit dem Auto stecken zu bleiben.
Der Trip hat sich aber gelohnt! Das Wasser war angenehm kühl und man konnte von den Felsen direkt in Wasser springen. Natürlich mit gehörigem Respekt, aber die einheimischen Kinder machten es vor.
Zum Abschluss ging es noch zu einer Kapelle auf einem Berg mit wunderschöner Aussicht. Dieser Berg war an beiden Seiten vom Meer umgeben und man konnte sich von der tollen Aussicht gar nicht satt sehen.
Am letzten Tag gab es zum Frühstück eine Überraschung. Wir aßen nicht allein, sondern hatten rund 20 Äffchen zur Begleitung. Die freuten sich riesig über Bananen. Ich dachte, dass sei nur eine Geschichte für Kinder. Aber die Affen ließen alles links liegen, außer den Bananen. Wie gut, dass unser Nachbar am Vortag rund 30 Bananen aus dem Wald mitgebracht hat.
Das Leben als digitaler Nomade und die Ausgaben in Costa Rica
Ehrlich gesagt, kann ich mir solch ein Leben vorstellen. Vormittags ein bissle arbeiten und dabei die Aussicht genießen. Das Ambiente sorgt für unglaublich viel Motivation und Inspiration. Mittags bekocht dich die Freundin mit leckerem südamerikanischem Essen, am Nachmittag geht’s zum Strand und abends sitzt du mit Freunden zusammen und lässt den Abend bei einem Bierchen ausklingen.
Es fühlt sich wie Urlaub an, aber trotzdem bist du vormittags zwei, drei Stunden produktiv und verdienst dein Geld. Der Lebensstil ist toll. Fragt sich nur, in welchem Land der Erde man so lebt. Costa Rica ist sicherlich nicht der einzig coole Ort dafür. Zumal es hier nicht gerade billig ist.
Die momentan einzig zwei unbekannten Variablen sind das Einkommen und die Kinder. Ein passives Einkommen braucht man auf jeden Fall. 2.000€ sollten für ein sehr komfortables Leben ausreichen. Die ersten 40 qm Wohnungen bekommt man ab 200€.
Ich habe den Hotelmanager gefragt, ob er mir eine kleine Auflistung der Lebenshaltungskosten machen kann. Er selber ist auf Grund der Liebe aus Holland nach Costa Rica ausgewandert. Er lebt bereits 17 Jahre hier und kennt sich gut aus.
Grundsätzlich kann man mit folgenden monatlichen Wohnkosten in Costa Rica rechnen:
Wohnen in Costa Rica
- Einfache Wohnung 40 qm: 300€ – 350€ (150€ – 200€ außerhalb der Touristic places)
- Mittelgroßes Haus 100qm (500€ – 700€) (200€ – 300€ außerhalb der Touristic places)
- Wohnung oder Haus mit Meerblick (nicht verfügbar, da tägliche AirBnB Vermietung wirtschaftlicher). Muss man kaufen.
Für eine weitere Aufschlüsselung habe ich folgende Seite eines Auswanderers für das Leben in Costa Rica gefunden gefunden:
Lies: Lebenshaltungskosten auf Tropenwanderer.com
Die zweite unbekannte Variable sind die Kinder. Man muss sich überlegen, wie man es mit Schule, Ausbildung und Socializen macht. Hier in der Gegend gibt es viele Familien mit Kinder, aber die bleiben immer nur für den Urlaub. Die Kinder brauchen länger anhaltende Freundschaften. Aber eventuell täusche ich mich und die Kinder bekommen das schneller gebacken, als wir Erwachsenen denken.
Allerdings mache ich mir über den zweiten Punkt momentan keine Gedanken, da wir erstmal andere Sachen zu erledigen haben. Sobald ich ein stabiles Leben mit meiner Freundin in der Schweiz habe, können wir das Zusammenleben mit den Kindern testen. Wenn das auch klappt, kann man sich Gedanken über gemeinsames Reisen machen. Außerdem dauert es sowieso noch eine Weile, bis das passive Einkommen reicht.
Lies: Kann ich von meinen Mieteinnahmen leben?
Abschließend weiß ich aber auch, dass Costa Rica nur die erste Station auf unserer Expedition ist. Wir wollen noch viele weitere Länder bereisen und deren Lebensqualität kennenlernen.
Erstens gibt es viele weitere schöne Länder auf der Welt und zweitens ist Costa Rica nicht gerade das billigste Land.
Sehr gern würde ich die Inseln um Gran Canaria sehen. Vielleicht geht der nächste Urlaub dort hin. Der Vorteil wäre, dass es in der EU ist und nur 5h Flug anstatt 16h.
Lies: Mein Reisebericht zu Gran Canaria 2019
Eventuell habt ihr ebenfalls gute Ideen für andere Urlaubsziele. Postet es gern in die Kommentare und dazu den Grund, warum wir euren Ort unbedingt sehen müssen.
Jens Spahn meint
Danke für den tollen Reisebericht! Warum nicht gleich nach Costa Rica auswandern, Steuerlich ist es dort nämlich sehr interessant 🙂 Ich weiß nur nicht, wie es mit der etwaigen Krankenversorgung dort ist.
vermietertagebuch meint
Ja, den Gedanken habe ich ab un zu! Meine Immobilien muss ich trotzdem weiter in Deutschland versteuern :-/
Mat meint
Ja. Bis Du sie an eine Holding in der Schweiz, Singapur oder Dubai verkauft hast.
Jörg meint
Kann man nicht die privaten Immobilien später in eine deutsche Firma überführen,
dann eine Firma im steuerlich günstigen Ausland gründen und dann per Gewinnabtretungsvertrag
Geld rausschaffen? Wo ist der Haken?
vermietertagebuch meint
Eventuell wäre das möglich. Dann zahlt man aber wieder Kaufnebenkosten (Notar, Grundbuch, Grunderwerbssteuer). Bei einem Portfolio von 2 Mio wären das locker 100.000€. Muss man sich überlegen, ab wann das rechnerisch Sinn macht.
Finanzr meint
Wenn du deine Immobilien verkaufst ist das richtig. Wenn du sie aber in eine Kapitalverwaltungs KG einbringst, dann wird keine Grunderwerbssteuer fällig. Frag mal deinen Steuerberater, denn evtl. könnte das später mal ein interessantes Modell sein. Zumal die KV KG nur 15% Steuern auf die Erträge zahlt. Ausschüttungen müssen natürlich nochmal versteuert werden. (Disclaimer: das ist eine private Meinung und keine steuerliche Beratung. Unbedingt einen Steuerberater konsultieren)
vermietertagebuch meint
Danke für den Tipp, das werde ich mal näher erforschen!
Jeremy Durwald meint
Hi ! Ich habe eine Frage und hoffe sie ist nicht zu offensive, aber stört es dich nicht die Kinder von einem anderen Mann aufzuziehen? Hat deine Frau noch Kontakt mit ihm.
Grüße
Jeremy
vermietertagebuch meint
Nein, es stört mich nicht. Und ja, sie haben bezüglich der Kinder selbstverständlich noch Kontakt.