Jeder von euch stand am Anfang seines Immobilien-Vorhaben vor der Frage nach dem Warum? Niemand steht morgens auf und kauft grundlos eine Wohnung. Jeder braucht einen Grund und die passende Motivation dazu. Genauso ging es mir auch.
Den genauen Zeitpunkt weiß ich nicht mehr, aber es war irgendwann im Dezember 2015. Ich verdiente bis dahin gutes Geld in der Schweiz – bissle über 6.000 CHF netto – gab aber alles für meinen Lebensstil aus. Rund 2.000 für eine Wohnung, 1.500 für das Auto, 500 für Essen, 500 für Partys, usw. Im Endeffekt blieb nicht viel übrig. Das war nicht schlimm, ich lebte YOLO („you only live once“) und war recht zufrieden.
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Diesen hohen Lebensstandard konnte ich mir aber nur in der Schweiz leisten. Hier ist das finanzielle Paradies ist – hohe Löhne, wenig Steuern. Nachteil: Es ist teuer erkauft. Hier ist das soziale Leben, der Aufbau von Freundeskreis und das Pflegen von alten Freundschaften sehr, sehr schwierig. Das liegt zum einen an der Entfernung zu meiner alten Braunschweiger Heimat und zum anderen an der Unbeliebtheit der Deutschen in der Schweiz.
Die Schweizer sind eher ein kaltes und zurückgezogenes Völkchen – zumindest Ausländern gegenüber. Ich habe manchmal das Gefühl, die Deutschen sind für die Schweizer sowas wie die Polen für die Deutschen. Da schwingen viele Vorurteile und Ängste mit. Es ist halt doch eine andere Kultur.
Demnach hatte ich einen hohen Lebensstandard, wurde hier aber nie so richtig warm. Daher wusste ich irgendwann, dass ich hier nicht ewig leben werde. Woanders leben kam ohne finanzielle Absicherung auch nicht in Frage.
Es bringt mir nichts zu meinem Freundeskreis nach Braunschweig zurückzukehren, wenn ich dann nur 2.000€ netto verdiene. Das ist kacke. Vor allem wenn man mal erlebt hat, wie einfach man viel mehr verdienen kann. Und viel mehr ausgeben kann. Also habe ich mich auf die Suche nach dem Königsweg gemacht.
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Die Suche nach dem Königsweg
Grob könnte man meine Idee wie folgt beschrieben: Viel verdienen mit etwas, was Spaß bringt, zeitgleich viele Freiheiten haben und unabhängig sein. Also habe ich mich mit Immobilien-Investments beschäftigt, viel Wissen angeeignet und mir einen Plan aufgestellt. Den genauen Plan mit dem Ziel-Immobilienvermögen von 2.000.000€ hatte ich schon in meinem Eingangspost beschrieben.
Wenn ich dieses Ziel erreicht habe und von den Immobilien gut leben kann, dann kann ich überlegen, was ich mit meinem Leben mache. Eines weiß ich aber schon jetzt: Ich werde nicht in der Schweiz wohnen bleiben und auf kalte Berge starren. Zitat von einem Kollegen beim Züricher Immobilien-Stammtisch.
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Ich möchte wieder am sozialen Leben teilnehmen, eventuell näher zu meinen alten Freunden ziehen oder sogar eine Familie haben. Außerdem möchte ich weiterhin viel reisen. Momentan fliege ich 2x im Jahr nach Südamerika. Die Länder dort drüben, die Kultur, die Menschen, das Klima und das Lebensgefühl gefällt mir sehr gut. Es bereichert unglaublich mein eigenes Leben und liefert mir viel Energie. Das möchte ich auch in Zukunft haben.
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Verschiedene Lebensmodelle für die Zukunft
Wenn man hart arbeitet, um sich seinen Traum zu erfüllen, dann braucht man große Motivation und einen „Purpose“. Also einen Grund warum man das macht. Der Grund „finanzielle Freiheit“ reicht nicht! Der Begriff ist ziemlich abstrakt. Man braucht etwas Greifbares. Also etwas, was man mit der finanziellen Freiheit macht.
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Als Studien-Abgänger mit dem großen Traum, einen Porsche zu fahren ist die Motivation, nicht die 100.000€ für das Auto zu haben. Man stellt sich nicht die Geldscheine vor. Man stellt sich vor im Auto zu sitzen, dem Motor-Sound zuzuhören und mit 250 über die Autobahn zu fahren. Wir brauchen etwas Greifbares und nicht etwas Abstraktes.
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Daher ist das abstrakte „finanzielle Freiheit“ nicht das eigentliche Ziel, sondern viel mehr das Leben, welches man mit der finanziellen Freiheit haben kann. Darum denke ich viel über die Zukunft nach. Was mache ich mit meiner finanziellen Freiheit? Wie sieht mein Leben dann aus? Was ist dann besser als jetzt? Was ist vielleicht schlechter? Welche Möglichkeiten habe ich?
Darüber denke ich oft nach und ich habe mir verschiedene Szenarien ausgemacht. Sicherlich werden die Ideen ständig weiterentwickelt und vielleicht will ich in 5 Jahren was ganz anderes. Aber für jetzt klingen sie sehr schön und geben mir viel Kraft und Motivation.
Nach Südamerika ziehen
Diese Option klingt sehr verlockend. Da ich sowieso sehr gern reise und die südamerikanische Kultur liebe, könnte ich mir ein Leben dort vorstellen. Die Latinos und Latinas sind sehr lebensfroh und social. Man findet täglich neue Freunde, kann viel erleben und es wird nie langweilig.
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Das Leben dort drüben ist viel günstiger als hier. Dafür ist die Entfernung zu Deutschland sehr groß und das Thema Sicherheit ist nicht zu vernachlässigen. Sicherlich gibt’s große Unterschiede je nach Land, aber Auswandern nach Übersee ist sehr attraktiv für mich.
Auf eine spanische Insel wie zum Beispiel Gran Canaria ziehen.
Ähnlich wie das das Auswandern nach Südamerika ist das Auswandern nach Spanien. Es hat den Vorteil, dass es näher dran und weit sicherer ist. Man genießt viele Vorteile von Europa und das Klima auf den südlichen spanischen Inseln ist immer geil. (Im Gegenteil zu zum Beispiel Mallorca wo es auch eine fiese Regenzeit gibt und nicht immer Urlaubswetter ist.) Flüge nach Deutschland sind relativ günstig und man kann sich noch besser um seine Immos kümmern. Man ist flexibler.
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Nach Leipzig ziehen und 3 von 4 Wochen Urlaub machen
Wenn ich direkt nach Leipzig ziehe, bin ich direkt an meinen Immobilien und habe die maximale Kontrolle – auch was neue Investments, die Pflege des Bestands und des Netzwerks angeht. Dazu könnte man jeden Monat drei von vier Wochen irgendwo in den Urlaub fliegen. Also eine Woche locker arbeiten (seine Immos pflegen) und den Rest des Monats Urlaub machen.
Dann könnte man jedes Mal woanders Urlaub machen und viel von der Welt sehen. Man hat weiterhin seinen Wohnsitz und somit ist Bürokratie, Papierkram und Steuererklärung leichter. Dafür ist der Aufbau eines social circles schwerer, da man immer an neuen Orten unterwegs ist und keine richtige Heimat hat.
Nach Braunschweig ziehen und 3 von 4 Wochen Urlaub machen.
Hier kann ich einige Vorteile aus der dritten Option nutzen. Die bessere Kontrolle seiner Immos und leichtere Bürokratie. Außerdem habe ich lange an diesen Orten gelebt und somit einen social circle. Allerdings ist hier die Infrastruktur etwas bescheiden, da Braunschweig keinen Flughafen für tolle Urlaubsreisen hat und ich für aktive Immo-Pflege pendeln muss.
Alle Optionen haben Vor- und Nachteile. Ich denke viel darüber nach und das gibt mir gute Laune. Was haltet ihr von den Ideen und habt ihr vielleicht noch andere Optionen? Gern höre ich eure Meinung dazu.
Langfristig investieren und trotzdem im „Jetzt“ leben
Auch wenn man große Träume und langfristige Ziele hat, darf man nicht vergessen, „im Jetzt“ zu leben. Viele Sachen sind später nicht mehr möglich oder machen später wenig Spaß. Außerdem braucht man immer wieder kleinere Motivations-Spitzen für den Alltag. Daher bringt es nichts, 5 Jahre wie ein Asket zu leben, der alles spart, sich nichts gönnt und auf dem Existenz-Minimum lebt.
Es bedarf immer einen goldenen Mittelweg, die Extreme hält man selten sehr lang aus. Klar ist es wichtig die Extreme kennen zu lernen (alles investieren vs. alles konsumieren), aber langfristig glücklich macht das nicht. Viele Finanz-Gurus predigen, ein „Spaß-Budget“ in die eigene Kalkulation einzubauen. Ich sehe es genauso. Von allen meinen Überschüssen im Monat (Einnahmen minus Fixkosten minus Überlebenskosten) investiere ich die Hälfte und konsumiere die andere Hälfte. So schaffe ich es, relativ glücklich zu sein und trotzdem jeden Tag meinen Zielen näher zu kommen.
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