Das Jahr 2020 ist fast zu Ende und wir verbringen Weihnachten und Silvester in Costa Rica bei der Familie meiner Frau. Die Einreise nach Costa Rica ist dank Corona fast geplatzt. Außerdem erlebte ich einige Kuriositäten mit dem Internet und ich möchte euch daran teilhaben lassen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Rutsch und einen super Start ins Jahr 2021!
Inhalt
1) Corona-Chaos während der Anreise
2) Digitale Nomaden und arbeiten am Strand
Corona-Chaos während der Anreise
Als aufmerksame Leser hast du sicherlich schon gesehen, dass wir Weihnachten und Silvester in Costa Rica verbringen. Das ein oder andere Bild hatte ich auf Facebook und Instagram gepostet. Wenn du mir auf Instagram noch nicht folgst, hier ist deine Gelegenheit dazu:
Link: Instagram-Profil von Alexander Raue
Auf Grund von Familiennachzug sind wir am 20.12.2020 nach Costa Rica gereist und hatte einige Probleme. Das Visa für die Kinder hat ewig auf sich warten lassen, da die Ausländerbehörde in Deutschland ganz genau prüfen muss, ob du für den Unterhalt der Kinder aufkommen kannst.
Als Angestellter reichst du einfach deinen Lohnzettel ein und das Thema ist erledigt. Als frischer Unternehmer musst du tausend extra Runden drehen. BWAs, Bilanzen und Steuerbescheide sind nur der Anfang. Wenn du dann noch vor kurzem das Land gewechselt hast (aus der Schweiz nach Deutschland), dann gute Nacht.
Nach einem halben Jahr hatten wir es trotzdem geschafft und bekamen endlich das ok von der Ausländerbehörde. Nun galt es die Reise zu organisieren, was in Zeiten von Corona gar nicht so einfach war. Schlussendlich mussten wir mit dem Zug von Leipzig nach Dresden, von Dresden via Flugzeug nach Düsseldorf, danach nach Madrid und dann nach Costa Rica. Insgesamt 35 Stunden Reise inklusive einer Übernachtung in Düsseldorf. Den Direktflug von Frankfurt hatte ich leider zu spät gesehen.
Einreisende nach Spanien brauchen einen negativen Coronatest und die einzige Ausnahme sind Transitgäste. In Costa Rica brauchen wir keinen Test und keine Quarantäne. Also eigentlich alles easy. Leider sah das das Flughafenpersonal etwas anderes. Aktuell wissen die Leute am Flughafen selber nicht, wer was braucht, wenn er irgendwo hinwill.
Im Endeffekt gibt es für jede Herkunftsland-Zielland-Kombination eine andere Regel. Bei rund 200 Ländern sind das 40.000€ verschiedene Coronaregeln. Kein Wunder, dass am Flughafen Chaos herrscht. Wenn ihr reisen wollt, nehmt euch viel Zeit mit. Selbst wenn ihr nur Handgepäck habt.
Am Ende mussten wir dem Flughafenpersonal erklären, welche Regeln für uns gelten und dann durften wir fliegen. Im Flugzeug gilt Maskenpflicht, solange du nicht isst oder trinkst. Was also 50% der Zeit ist. Den ersten Weihnachtsfeiertag haben wir mit der Großfamilie in der Finca verbracht.
Als wir übrigens im Zug von Leipzig nach Dresden saßen, musste ich feststellen, dass ich meinen Pass in Leipzig vergessen hatte. Fuck. Sowas war mir noch nie passiert. Zum Glück hatte ich einen Kumpel in Leipzig, der mir den Pass zum Flughafen Dresen bringen konnte. Er war mit Auto schneller da, als wir mit dem Zug. Kein Wunder, er durfte als Dankeschön meinen roten Flitzer benutzen. Neben dem Foto der Radarkontrolle habe ich noch ein Foto am Flughafen von ihm gemacht. Er war trotzdem glücklich!
Digitale Nomaden und arbeiten am Strand
Finanzielle Freiheit, digitale Nomaden, Arbeiten am Strand. Das typische Klischee, was sicher schon jeder von euch gesehen oder sogar schon ausprobiert hat. Das man am Ende ständig von der Sonne geblendet wird und ein Haufen Sand in der Fresse hat, sagt einem natürlich keiner. Also muss man ein paar Kompromisse finden, die beides erlauben. Produktiv arbeiten und das Strandleben genießen.
Dazu kommt, dass man in vielen Ländern Zeitverschiebung hat und daher in seinen Arbeitszeiten etwas eingeschränkt ist. Beispielsweise habe ich tägliche Live Calls in meinem Mentoring mit 19Uhr Terminen. In Costa Rica habe ich 7 Stunden Zeitverschiebung, also sind die Live Calls für mich um 12Uhr. Wenn man lange schlafen will und die live Calls bis 14Uhr gehen, dann hat man danach kaum noch Zeit für den Strand, da die Sonne oft um 17Uhr unter geht.
Lies: Vermietertagebuch Mentoring
Irgendwie hatte ich das die ersten beiden Tage voll unterschätzt und damit waren die ersten 2 Tage im A*****. Danach folgten noch einige Weihnachtsvorbereitungen und eine lange Reise an die Karibikküste. Costa Rica ist sehr klein, aber die Straßen teilweise sehr bescheiden. Dadurch braucht man von der Hauptstadt je nach Verkehr 4-5 Stunden zur Küste. Da wir zwei sehr lebendige Kinder dabeihaben, machten wir einen Zwischenstopp am Culo del Mundo in Siquirres.
Durch die späte Zusage des Visas konnten wir leider keine Hotels im Voraus buchen und mussten spontan Unterkünfte vor Ort suchen. Das ist zu Weihnachten und Silvester ein riesiges Problem, vor allem wenn man immer eine Woche am stück irgendwo bleiben will und ein Zimmer für 4 Personen braucht. Also hatten wir oft nur ein Zimmer für eine Nacht und mussten dann weitersuchen.
Das heißt viel Auschecken und Einchecken inklusive Mittagszeit ohne Hotelzimmer. Normalerweise kein Problem, dann geht man in dieser Zeit an den Strand. Aber ihr erinnert euch, 12 Uhr ist durch die Zeitverschiebung genau die Zeit meiner Live Calls.
Der erste Live Call verlief super in der Hotel Lobby, der zweite auf der Veranda neben dem Hotelzimmer nach dem Auschecken und der dritte in einem Co-Working space. Irgendwie hat es immer geklappt, aber die Vorbereitung für Sitzmöglichkeiten, WIFI und Stromanschluss dauerten manchmal genauso lange wie die Calls.
Wer also als digitaler Nomade im Urlaubsland arbeiten will, der sollte sich gut vorbereiten und strukturieren. Lieber immer 1 Tag arbeiten und 1 Tag Urlaub machen als jeden Tag halb arbeiten und halb Urlaub.
WIFI mit 0,3 Mbits
Der bisherige Höhepunkt des mobilen Arbeitens war unsere dritte Unterkunft. Wenn ich ein Zimmer bei Booking oder AirBnB buche, achte ich immer auf genügend WIFI. In der Anzeige der dritten Unterkunft stand ebenfalls, dass sie WIFI hatten. Diese Unterkunft hatten wir für 3 Tage am Stück, also wähnte ich mich in Sicherheit für den nächsten Live Call.
Leider stellte sich vor Ort heraus, dass diese Unterkunft kein WIFI hatte. Der Host hatte nur einen Router mit einer lokalen SIM-Karte und das Guthaben war aufgebraucht. Ich führte einen kurzen internet speed Test durch und stellte fest, dass ich ganze 0,3 Mbits Download rate hatte. WOW! Ich gebe zu, ich bin mit 1.000 Mbits von Zuhause verwöhnt, aber 0,3? Das Minimum sollte 10 sein. Vor allem, da Costa Rica mit dem Glasfaserausbau viel weiter vorangekommen ist als Deutschland.
Leider war diese Unterkunft rund 1km von der nächsten Ortschaft entfernt und wir lebten etwas im Jungel. Hätte mir klar sein können, dass sie für ein paar Affen wie mich kein Glasfaser legen. Unser Gastgeber hat am nächsten Tag das Guthaben der SIM-Karte aufgeladen, aber trotzdem kamen nur 2Mbit heraus und die Verbindung war sehr instabil. Also verlegte ich für den nächsten Live Call in einen Co Working Space nach Puerto Viejo und dort lief alles super.
Puerto Viejo ist ein touristisches Dorf umgeben von vielen schönen Stränden. Solltet ihr mal dort sein, müsst ihr unbedingt Playa Negra (schwarzer Strand) und playa uvita besuchen. Ist wunderschön.
Zwischendurch war ich übrigens sehr klug und habe eine lokale prepaid Karte für mein Dual-SIM-Handy geholt. Leider hat mir der Händler Mist angedreht und ich habe es zu spät gemerkt. Die Karte funktionierte nicht. Wenn ihr also eine Prepaidkarte kauft, testet sie sofort und lasst euch nicht damit abspeisen, dass es 24h dauert, bis sie freigeschaltet wird.
Das wars erstmal von meinen ersten Eindrücken als digitaler Nomade in Costa Rica. Am Ende unseres Urlaubs gibt’s natürlich ein ausführliches Video inklusive der schönen Natur und aller Strände. Wenn das Internet genauso cool wäre wie die Strände, hätte ich durchgängig 10.000mbits 😉
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr und PURA VIDA!
Anschauen: Warum will ich nach Costa Rica auswandern?
Krischan meint
Von der Sonne geblendet und Sand in der Fresse. Danke für das ungefilterte zerstören dieser Digitaler-Nomade-arbeitet-am-Strand-Illusion 😀
Peter Jeitschko meint
Kleiner Tipp für’s Reisen: https://www.skyroam.com/eu – happy new year!
vermietertagebuch meint
Danke für den Tipp, werde ich mir merken!
Christina Blumke meint
Zum Jahresende ein sehr amüsanter Artikel, der bei mir gleichzeitig auch etwas Fernweh auslöst, denn wir kommen nicht mehr so leicht nach Amerika, wo wir gerne hinreisen und auch viele Bekannte haben. Möglich ist es, aber dafür muss man Transitländer nutzen und dort ggf. in Quarantäne gehen. Teuer und kompliziert. Aber irgendwann ist auch das wieder vorbei.
vermietertagebuch meint
Ich hoffe mal, dass ihr das Problem schnell gelöst bekommt und ihr wieder reisen könnt. Ist gerade echt eine blöde Situation.