Auf der Immobilien Mastermind im Juli 2019 hatte ich einen großen AHA-Effekt. Ein Teilnehmer fragte mich, wieso ich bei 43 Wohneinheiten mit Immobilienwert von 1,7 Millionen nur ein Eigenkapital von 116.424 Euro habe. Er fragte, wie ich den Wert meiner Immobilien berechne, da ich mich laut seiner Einschätzung schlechter darstelle als nötig. Das konnte ich ihm nicht pauschal beantworten.
Wie wir täglich auf Immoscout24 und in den Zeitungen lesen können, steigen die Preise der Immobilien jeden Monat weiter nach oben. Teils durch Wertsteigerung, teils durch Spekulation. Somit müsste man diesen steigenden Immobilienwert in seinem Portfolio abbilden, um ein genaueres Bild zu haben.
Allerdings stelle ich mir schon seit einiger Zeit die Frage, wie ich die Immobilien richtig und neu bewerte. Nehme ich nur die Wertsteigerung durch Mieterhöhung und Sanierung? Oder richte ich mein Portfolio nach den aktuellen Immobilienwerten im Markt aus?
Und wie finde ich den richtigen Wert? Muss ich einen Gutachter engagieren oder kann ich via online Tools meine Bilanz aufhübschen? Und was sagt die Bank dazu?
Nach einigen Gesprächen mit den Immobilienprofis der Mastermind habe ich einen guten Weg zur Wertermittlung gefunden und für mein Portfolio umgesetzt. Durch die Neubewertung ist mein Portfolio 25% mehr Wert und mein Eigenkapital hat sich von 116.424 Euro auf 638’533 Euro verfünffacht.
Wie ich die Wertsteigerung der Immobilien ermittelt habe und welche Tools ich dafür benutze, das beschreibe ich in diesem Artikel. Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt
1) Wertsteigerung von Immobilien – Die Definition
2) Was haben die Kaufnebenkosten mit dem Immobilienwert zu tun?
3) Wertsteigerung von Immobilien in den letzten 10 Jahren durch Inflation und Marktwachstum
4) Wertentwicklung durch Bodenrichtwert
5) Immobilien Wertentwicklung durch Modernisierung oder Sanierung
6) Wertsteigerung der Immobilie durch Mieterhöhung
7) Den Verkehrswert deiner Immobilien selber berechnen
8) Ertragswertverfahren vs. Vergleichswertverfahren vs. Sachwertverfahren
9) 514.000€ Wertsteigerung bei meinen Liegenschaften in 3 Jahren
10) Was sagt die Bank zur Immobilienwertentwicklung
Wertsteigerung von Immobilien – Die Definition
Der Duden spricht von einer Steigerung oder einer Erhöhung des materiellen Wertes. Dabei kann man die Wertsteigerung selber aktiv herbeiführen oder passiv durch das Umfeld geschehen lassen.
Wenn man einen Balkon bei einem Mehrfamilienhaus anbringt, hat das einen höheren Nutzen für die Mieter. Die Mieter zahlen dafür mehr Miete und somit steigt der Wert der Immobilie.
Selbstverständlich geht das auch in die andere Richtung, wenn die Substanz des Hauses zerfällt und keine Wartung oder Reparaturen stattfinden.
Genauso kann der Wert der Immobilie steigen, wenn die Stadt eine neue Bushaltestelle in der Nähe baut oder der Wert sinken, wenn in der Nachbarschaft ein Flüchtlingsheim entsteht. Diese Dinge kann der Eigentümer weniger beeinflussen, aber durch gute Recherche vorher herausfinden.
Außerdem ist mancher Wertzuwachs nur subjektiv. Ein Eigentümer findet goldene Wasserhähne schön und wertvoller, der nächste sieht darin keine Wirtschaftlichkeit und bemisst keinen höheren Wert.
Außerdem muss man unterscheiden, was wertsteigernd und was substanzerhaltend ist. Die Instandhaltung dient dazu, den Status Quo beizubehalten und das Haus vor dem Verfall zu schützen.
Sanierungen und Modernisierungen schaffen dagegen einen wirtschaftlichen oder emotionalen Mehrwert für Eigentümer oder Mieter und sind damit wertsteigernd.
Was haben die Kaufnebenkosten mit dem Immobilienwert zu tun?
Wenn man eine Immobilie kauft, muss man immer die Kaufnebenkosten zahlen. Diese sind abhängig vom Bundesland und dem Makler unterschiedlich hoch. Oft rechnet man mit 10% als Standartwert.
Lies: Wie ich nur 4,3% Kaufnebenkosten bezahle und du das nachmachen kannst.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass diese Kaufnebenkosten vom Immobilienwert abgeleitet werden, aber den Immobilienwert nicht beeinfluss. Nur weil du mehr oder weniger Kaufnebenkosten bezahlt, steigt oder sinkt dadurch nicht der Wert der Immobilie.
Im Gegenteil: Die Kaufnebenkosten musst du bezahlen und danach ist das Geld weg. Es sind einfach nur Transaktionskosten. Daher darfst du bei der Wertermittlung der Immobilie die Kaufnebenkosten nicht dazurechnen.
Darum wollen die Banken auch immer, dass du die Kaufnebenkosten selber bezahlst. Das Geld ist weg und die Kaufnebenkosten steigern nicht den Wert der Immobilie. Daher kann die Bank diese 10% nicht als Sicherheit nehmen.
Sollte dir die Bank doch eine 110% Finanzierung geben, dann verschlechtert das deine Vermögensbilanz. Dann hast du einen Immobilienwert von 100% in der Bilanz stehen, aber gleichzeitig ein Darlehen von 110%.
Anschauen: 6 Strategien, um ohne Eigenkapital zu finanzieren
Wertsteigerung von Immobilien in den letzten 10 Jahren durch Inflation und Marktwachstum
Ähnlich wie die Mieten, steigen auch die Immobilienpreise jedes Jahr. Sehr lange Zeit lagen die deutschen Immobilienpreise hinter den europäischen Immobilienpreisen zurück. Zumindest an der Kaufkraft der einheimischen Bevölkerung gemessen.
In den letzten Jahren gab es eine große Nachholbewegung und die Preise sind fast überall in Deutschland durch die Decke gegangen. Vor allem in den großen Städten.
Vor allem die niedrigen Zinsen für Immobilienkredite durch die Politik der EZB sorgten für einen regelrechten Run auf die Assetklasse Immobilie. Selbst wenn die Objekte nicht durch wertsteigernde Maßnahmen aufgewertet wurden, stiegen die Preise. Man konnte sich gegen die Wertsteigerung nicht wehren.
Die niedrigen Zinsen machen das Sparbuch und die Anleihen wertlos. Daher flüchten viele Anleger in Immobilien. Dadurch steigen die Nachfrage und somit der Wert der Immobilien. Die ausgewiesene Inflation in Deutschland lag im Schnitt die letzten Jahre bei 1,22%. Die Inflation bei Immobilien lag aber wesentlich höher.
Durch den Niedrigzins werden viele Personen in den Immobilienmarkt gedrängt, die dort nie gekauft hätten. Sparer bekommen auf dem Sparbuch keine Zinsen mehr und parken ihr Kapital in einer Immobilen. Dadurch nehmen sie auch Renditen von 3% oder sogar 2% in Kauf.
Selbst die grossen Versicherungen und Pensionskassen investieren immer mehr in Immobilien, um ihren Anlegern die Renditeversprechen erfüllen zu können. Dadurch steigt die Nachfrage immer weiter und die Immobilien steigen unaufhörlich im Preis.
Durch die vielen Käufe/Verkäufe und die digitale Verfügbarkeit der Daten auf Plattformen wie Immoscout24 lassen sich die Preise der Immobilien jederzeit grob bestimmen. Die Preise in Berlin haben sich beispielsweise in den letzten 7 Jahren fast verdreifacht.
Man braucht also nur einen Blick in verschiedene Wohnungsportale, Grundstücksberichte und Preisrechner werfen, dann kann man den aktuellen Preis seiner Immobilie feststellen. Je grösser die Stadt, desto mehr Vergleichsobjekte gibt es und desto genauer kann der Preis berechnet werden. Die genaue Vorgehensweise beschreibe ich weiter unten in einem Extrakapitel.
Wertentwicklung durch Bodenrichtwert
Der Bodenrichtwert wird zur Ermittlung des Preises eines Grundstückes benutzt. Das gilt sowohl für den Kauf eines einzelnen Grundstückes, aber auch bei Immobilien. Wenn man Immobilien kauft, dann kauft man den dazugehörigen Boden oder ein Teil davon (z.B. bei einer Wohnung mit WEG Aufteilung).
Der Bodenrichtwert wird von den Gutachterausschüsse bestimmt und kann dort eingesehen werden. Teilweise sind die Bodenrichtwerte auch direkt online einsehbar, wenn man die Stadt, Straße und Hausnummer des Grundstücks kennt. Für die Berechnung des Bodenrichtwertes meiner Immobilien in Sachsen benutze ich beispielsweise das Boris Portal.
Lies: Bodenrichtwert ermitteln über BORIS
Der Bodenrichtwert steigt im Laufe der Zeit, da die Grundstücke an Wert gewinnen. Vor allem in Gegenden mit steigender Einwohnerzahl steigen auf Grund der höheren Nachfrage die Grundstückspreise und damit auch der Bodenrichtwert.
Vor allem die Lage, Größe und die Bebauungsmöglichkeiten des Grundstückes beeinflussen den Bodenrichtwert enorm. Beim Sachwertverfahren zur Wertermittlung der Immobilie spielt der Bodenrichtwert eine entscheidende Rolle. Dazu weiter unten mehr.
Immobilien Wertentwicklung durch Modernisierung oder Sanierung
In Zeiten von wachsendem Bedarf an Wohnraum und mangelnden Angebot, steigen die Immobilienpreise unweigerlich. Das Land und die Kommunen kommen mit dem Ausweisen von neuem Bauland und den Baugenehmigungen nicht hinter her.
Daher steigt der Wert der Bestandsimmobilien aus rein wirtschaftlichen Zusammenhängen weiter. Dabei ist es natürlich, dass eine bessere Qualität der Immobilie oft eine höhere Nachfrage mit sich zieht. Vorausgesetzt der Preis ist angemessen.
Das heisst im Umkehrschluss, dass eine modernere Wohnung aus zwei Gründen mehr Wert ist. Auf der einen Seite kann man mehr Miete für die Wohnung verlangen und auf der anderen Seite schützt man durch Renovierung, Sanierung und Modernisierung die Substanz und beugt dem Verfall vor.
Dabei kann die Aufwertung der Immobilie durch eine Vergrösserung der Fläche, Energiemodernisierung oder einen höheren Wohnkomfort zu Stande kommen. Beispiele wären wie folgt:
- Vergrösserung der Wohn- und Nutzfläche durch Balkonanbau
- Energetischen Modernisierung durch eine bessere Heizung
- Modernisierung von Küche und Bad durch Barrierefreiheit
- Hochwertigen Innenausbau mit besserem Laminat oder Fliesen
Natürlich muss alles in Relation gesehen werden. Ein Parkett ist hochwertiger als ein Laminat, aber bestimmten Mietern ist der Unterschied egal und sie zahlen deswegen nicht automatisch mehr Miete. Eine Garage in der Stadt ist wesentlich mehr wert als auf dem Land, wo alle kostenlos auf der Straße parken.
Ausserdem muss man noch zwischen wertvermehrend oder werterhaltend unterscheiden. Gerade die Wartung und Instandhaltung beugen dem Wertverlust der Immobilie vor und Modernisierung steigert den Wert der Immobilie.
Lies: Instandhaltung – wieviel Rücklage braucht man?
Wertsteigerung der Immobilie durch Mieterhöhung
Wenn du die Miete für deine Wohnung erhöhen kannst, steigt die Immobilie automatisch im Wert. Die Immobilien werden zu einem gewissen Faktor beziehungsweise zu einer gewissen Rendite am Markt verkauft. Der Faktor und die Rendite sind von der Kaltmiete abhängig.
Wenn du also die Miete erhöhst und den gleichen Faktor/Rendite zur Grundlage nimmst, dann erhöht sich auch der Immobilienwert. Oft kann die prozentuale Mieterhöhung direkt auf den Immobilienwert draufgeschlagen werden.
Beispielsweise kaufst du eine Immobilie zu 100.000€ mit einer jährlichen Kaltmiete von 5.000€. Damit hast du eine Rendite von fünf Prozent beziehungsweise eine Immobilie mit Faktor 20 gekauft.
Jetzt kannst du eine Mieterhöhung um 20% durchführen. Statt 5.000 Euro muss der Mieter nun 6.000€ im Jahr bezahlen.
Jetzt kannst du den alten Faktor 20 beziehungsweise die alte Rendite von 5% nehmen und diese mit der neuen Kaltmiete von 6.000€ multiplizieren.
- Faktor 20 x 6.000€ = 120.000€ Immobilienwert
- 6.000€ Kaltmiete / 0,05 (5% Rendite) = 120.000€ Immobilienwert
Deine Immobilie hat eine Wertsteigerung um 20% von 100.000 Euro auf 120.000 Euro. Solltest du eine Immobilie verkaufen wollen, musst du vorher die Möglichkeiten der Mieterhöhung prüfen.
Lies: Mieterhöhung? Wie geht das?
Den Verkehrswert deiner Immobilien selber berechnen
Für die Berechnung der Wertsteigerung der eigenen Immobilien, kann man verschiedene Tools benutzen und daraus gute Werte ableiten. Dabei sollte der Durchschnitt von verschiedenen Tools/Webseiten benutzt werden und noch ein kleiner Sicherheitsabschlag vorgenommen werden.
Beispielweise habe ich eine 2-Zimmer-Wohnung mit 52m² in Leipzig Stötteritz. Damals hatte ich 50.400€ für die Wohnung gezahlt, also rund 970 Euro pro Quadratmeter. Diese Wohnung gebe ich in die drei folgenden Webseiten ein.
Link zur Website: Capital Immobilien Kompas
Link zur Website: Atlas immobilienScout
Link zur Website: Immometrica
In diesen Webseiten kann ich die Stadt und das Viertel aussuchen. Dort gebe ich Leipzig Stötteritz ein. Teilweise kann ich sogar die Strasse, die Wohnungsgrösse, das Baujahr und vieles weiteres eingeben. Um eine gute Vergleichbarkeit zu haben, belasse ich es bei Stadt und Viertel. Daraus ergeben sich folgende Quadratmeterpreise.
- Capital Immobilien Kompas: 1.716€/m²
- Atlas immobilienScout 1.727€/m²
- Immometrica: 1.919€/m²
Aus diesen drei Werten bilde ich den Mittelwert und ziehe noch 10% ab, da es sich oft um verhandelbare Angebotspreise handelt.
- 1.716 + 1.727 + 1.919 = 5.362
- 5.362 / 3 = 1.787
- 1.787 – (1.787* 0.1) = 1.608
Somit komme ich auf einen konservativ gerechneten Preis von 1.608€/m². Diesen Preis multipliziere ich mit den 52m² der Wohnung und komme auf einen Wert von 83.616€.
Natürlich ist dieser Wert nur ein grober Anhaltspunkt und stark gerundet. Allerdings geht die Berechnung schnell und kostenlos. Das reicht für den ersten Überschlag. Wenn man einen genaueren Wert haben will, müsste man einen Gutachter beauftragen oder eins der folgenden Verfahren benutzen:
- Ertragswertverfahren
- Vergleichswertverfahren
- Sachwertverfahren
Diese Verfahren lassen neben der Lage noch die Ausstattung, Substanz, Kaltmiete und viele andere Faktoren einfließen. Daher ist die Berechnung komplexer und teilweise für den Laien nicht ausführbar oder nachvollziehbar.
Ertragswertverfahren vs. Vergleichswertverfahren vs. Sachwertverfahren
Wenn man einen sehr genauen Wert der Immobilie berechnen und wohlmöglich eine Anerkennung durch die Bank möchte, dann kommt um einen öffentlich bestellten Bausachgutachter kaum herum.
Lies: Gutachten und Besichtigungen deutschlandweit
Dieser Bausachgutachter benutzt eins der drei oben beschriebenen Verfahren, welche sich durch ihre Herangehensweise unterscheiden.
Das Ertragswertverfahren teilt zunächst den Wert der Immobilie und Boden- und Gebäudewert auf. Dazu werden die öffentlich zugänglichen Bodenrichtwerte benutzt.
Den Gebäudewert der Immobilie wird anhand der Größe und Qualität der berechnet. Dabei wird eine dauerhaft zu erzielende Miete errechnet und mit dem örtlichen Faktor/Vervielfältiger berechnet. Der Gebäudewert und der Bodenwert ergeben zusammen den Immobilienwert. Eine genauere Beschreibung gibt es unter dem Link:
Lies: Das Ertragswertverfahren
Beim Vergleichswertverfahren wird der Preis der Immobilie aus den Preisen für ähnliche Objekte in der Gegend abgeleitet. Je größer die Stadt, desto mehr Vergleichswohnungen sind vorhanden. Gerade in Zeiten von Immoscout ergeben sich viele Möglichkeiten.
Lies: Das Vergleichswertverfahren
Das Sachwertverfahren ermittelt den Immobilienwert über eine Rückwärtsrechnung. Es wird berechnet, was die Herstellung des gleichen Hauses heute kosten würde. Dann wird ein Abschlag für die Alterung der Immobilie abgezogen und der Bodenwert dazu gerechnet.
Lies: Sachwertverfahren
514.000€ Wertsteigerung bei meinen Liegenschaften in 3 Jahren
Wie ich weiter oben beschrieben hatte, habe ich die drei Tools benutzt, um jede meiner Wohnung neu zu bewerten. Ich habe die Ergebnisse der drei Tools für jede Wohnung ausgerechnet, den Durchschnitt genommen und 10% abgezogen.
Daraus hat sich eine Differenz im Immobilien-Vermögen von 514.026€ ergeben. Bis Ende letzten Monat hatte ich mein Portfolio nur mit 1.764.074 Euro bewertet. Darin hatte ich den Kaufpreis von 1.651.260 Euro zu Grunde gelegt und lediglich die Mieterhöhungen hinzugerechnet. Die genauen Werte kannst du folgender Tabelle entnehmen.
Nach der Neubewertung ergibt sich ein Gesamtwert des Portfolios von 2.282.100 Euro. In der Tabelle kannst du sehen, dass sich einige meiner Immobilien extrem gut entwickelt haben und andere fast gleichgeblieben sind. Teilweise habe ich aber nur extrem billig eingekauft (ETW11).
Selbstverständlich sind das (bisher) nur Werte auf dem Papier und keine realisierten Gewinne. Allerdings kann man mit diesen Werten die eigene Bilanz gut aufwerten und mehr Eigenkapital ausweisen. Insgesamt kann ich jetzt in meiner Bilanz zusätzliches Eigenkapital in Form von freien Grundschulden in Höhe von 514.026€ ausweisen.
Leider ist dieses Eigenkapital auf viele Immobilien verteilt, weshalb eine Nachbeleihung schwierig wird. Dafür müsste ich die Immobilien bündeln. Das habe ich beispielsweise bei ETW1 – ETW3 vor, wodurch ich mit etwas Glück rund 50.000 Euro frei machen könnte.
Ausserdem werde ich meine ETW11 verkaufen und den Gewinn daraus neu investieren. Sicherlich wirf diese Wohnung momentan einen guten Cashflow ab, aber mit dem Gewinn von 50.000 Euro – 60.000€ kann ich ein Mehrfamilienhaus kaufen (anzahlen) und damit noch mehr Cashflow generieren.
Spätestens beim Verkauf wird sich dann herausstellen, ob meine Neubewertung stimmt und ob sich dieser berechnete Preis realisieren lässt. Allerdings steigen die Immobilienpreise immer weiter und es ist kein Ende in Sicht. Daher bin ich sehr zuversichtlich.
Lies: Plus 75% Vermögen in einer Nacht – jetzt Aufwertung und Nachbeleihung?
Was sagt die Bank zur Immobilienwertentwicklung
Für die Bank ist eine gute Bonität extrem wichtig, wenn sie dir neue Kredite geben soll. Dazu zählt sowohl deine Haushaltsrechnung als auch deine Vermögenswerte. Dazu zählt natürlich auch dein Eigenkapital und deine Immobilienwerte.
Lies: Wie wichtig ist die Kreditwürdigkeit für Immobilien? Meine Bonität im Check!
In der Regel prüfen die Banken die Bonität und das vorhandene Immobilienvermögen sehr genau. Aber die Banken wissen auch, dass die Immobilienwerte mit der Zeit steigen. Jeden Tag beschäftigen sich die Banker mit Immobilien, jeden Tag will ein Kunde eine neue Finanzierung, jeden Tag liegt ein neues Exposé auf den Tisch. Allein daran sehen die Banker, dass die Preise immer weiter nach oben gehen.
Es wäre also ein Irrglaube, dass die Banker immer nur mit dem Kaufpreis in einer Vermögensbilanz rechnen. Wenn du dem Banker glaubwürdig erklären kannst, wieso deine Immobilie mehr wert ist, dann wird er dem nicht abgeneigt sein.
Gerade bei Immobilienprofis im Fix&Flip Bereich beruht die Immobilienstrategie darauf, dass die Investoren die Objekte billig einkaufen, eventuell aufwerten und dann teurer verkaufen. Für den Banker ist es normal, dass manche Immobilien in kurzer Zeit viel Wert gewinnen. Sei es durch Modernisierung, Mieterhöhungen oder durch Inflation.
Und das ist sogar gut für die Bank. Wenn die Immobilie mehr wert wird, dann sinkt für die Bank das Risiko. Die Bank hat eine Grundschuld auf die finanzierte Immobilie eingetragen und diese Grundschuld bleibt in der Regel gleich. Wenn der Immobilienwert steigt, dann sinkt der Beleihungswert und damit das Risiko für die Bank. Schließlich würde sie bei einer Zwangsversteigerung mehr Geld bekommen.
Die Frage ist nur, wie viel mehr wertet die Bank dein Portfolio ein. Übernimmt sie deine geschätzten Werte? Macht sie eigene Berechnungen? Schickt sie einen Gutachter zur Neubewertung los?
Wenn du mit der Bank kein neues Geschäft machst, dann wird die Bank deine Immobilien nicht neu bewerten. Das macht sie nur, wenn die Anschlussfinanzierung ansteht, du eine Nachbeleihung willst oder ähnliche Sachen. Schließlich bedeutet die Neubewertung Kosten und eventuell keinen neuen Ertrag für die Bank.
Darum wechseln viele Immobilienprofis die Bank, wenn es an die Neufinanzierung oder die Nachbeleihung geht. Neue Banken wollen Geschäft und Geld mit dir verdienen. Daher werden sie deine Bonität und damit dein Portfolio bewerten.
Wenn du der Bank eine ausführliche Portfoliobewertung vorlegen legen kannst und diese nachvollziehbar ist, dann kann das bei den Verhandlungen mit der Bank sehr hilfreich sein. Es zeigt eine gewisse Professionalität deinerseits.
Bei mir stehen bald Anschlussfinanzierungen an und außerdem will ich noch ein paar Objekte kaufen. Daher werde ich unter anderem neue Banken ansprechen. Für diese Banken werde ich meine Investor Relations Broschüre vorbereiten, worin ich mit den oben ausgerechneten Wertzuwächsen hausieren werde. Danach warte ich das Feedback der Bank ab.
Sobald ich das Feedback der Bank habe, werde ich dich wieder informieren, wie die Bank mit meiner Portfoliobetrachtung umgeht und ob sie die ausgerechneten Wertzuwächse akzeptiert und ähnlich sieht. Selbst wenn die Bank nur 50% meiner ausgerechneten Wertzuwächse anerkennt, ist das schon besser, als wenn sie nur mit dem alten Kaufpreis rechnet. Ich bin selber sehr gespannt.
An dieser Stelle interessiert es mich sehr, wie du dein Portfolio (neu) bewertest? Rechnest du mit den Kaufpreisen? Rechnest du jedes Jahr mit etwas mehr Prozent? Lässt du dein Portfolio neu einwerten? Schreib es bitte in die Kommentare!
Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du ihn auf Facebook teilst!
Florian Günther meint
Toller Beitrag – danke für die Tools.
Ich bin mir unsicher, ob man die Verkehrswertsteigerungen sich schön rechnet?
Die Preise steigen – das ist fakt! Tilgung ist für den konservativen Investor jedoch der zuverlässigere Partner als Wertsteigerung und Nachbeleihung. Der Hammer ist jedoch, wenn alles auf einmal zutrifft – ich wünsche Dir daher viel Erfolg bei den Verhandlungen und bin gespannt auf das Ergebnis. Ich werde meine Werte gleich mal einer Prüfung unterziehen 🙂
vermietertagebuch meint
Danke für die tolle Rückmeldung Florian, ich bin ebenfalls sehr gespannt! Was denkst du, wie viel % du bei deinem Portfolio „rausholen“ kannst?
Florian meint
Hallo Alexander, wieder einmal ein sehr interessanter und gut zu lesender Artikel! Vielen Dank für den hilfreichen Input und deine Ideen. Wenn man seine Immobilien über vermietet.de verwaltet, kann man dort eine kostenlose Bewertungsfunktion benutzen, die wirklich gut ist. Während die von dir vorgestellten Tools nur ganz allgemeine Marktdaten abbilden und dadurch verzerrt sind, basiert diese Bewertung auf konkreten Objektdaten (die man vorher eingeben muss, z.B. Zimmeranzahl, Stockwerk, Heizungsart, Baujahr, etc.) und ist dadurch genauer. Hinter der Bewerung steht eine Kooperation zwischen vermietet.de und Sprengnetter. Ist wirklich gut gemacht und empfehlenswert.
vermietertagebuch meint
Ich war bei vermietet.de mal angemeldet. Allerdings gab es damals (vor 2 Jahren) noch zu viele Bugs, weshalb ich wieder gegangen bin. Aber eventuell melde ich mich nochmal an, um die Bewertungsfunktion zu teste. Danke für den Tipp!
Krischan meint
Die Methode der Wertermittlung ist aus meiner Sicht aus mehreren Gründen zu optimistisch:
1. Diese Durchschnittswerte beinhalten mindestens teilweise auch Neubauten, die erheblich die Statistik verzerren, abhängig davon, wieviele Neubauten es in der jeweiligen Gegend gibt.
2. Gleiches gilt für Eigentumswohnungen vs. Mietwohnungen. Leere Wohnungen werden in gefragten Gegenden teurer gehandelt.
3. Es handelt sich bei den Preisen min. teilweise um Angebotspreise aus Inseraten, nicht um Verkaufspreise. Oft wird bei Verkauf gehandelt, und der reale Wert ist niedriger.
Ich würde empfehlen, die realen Verkaufspreise für die jeweilige Immobilie aus den Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse zu entnehmen und lediglich die prozentuale Entwicklung seit Entstehung der Sammlung (häufig 1-2 Jahre alt) aus Immoscout draufzurechnen. Gleiches gilt für Preisgefälle zwischen unterschiedlichen Stadtteilen, falls die Kaufpreissammlung nicht so detailiert ist.
vermietertagebuch meint
Danke für die Ergänzung. In einem der drei Portale gibt es die Möglichkeit Neubauten auszuschließen, das macht es etwas genauer. Außerdem mache ich immer 10% Abschlag, da mir die Problematik mit den Angebotspreisen bewusst ist. Die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse werde ich mir mal anschauen, danke für den Tipp. Gibts die online und kostenlos?
Krischan meint
Das ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Von gratis bis zu mehreren 100€ habe ich schon alles gesehen. Der Grundstücksmarktbericht für Leipzig kostet z.B. 60€: http://www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/bauen/gutachterausschuss/grundstuecksmarktbericht/
Magnus meint
Hallo Alex, interessanter Beitrag. Ich werde meine Objekte gleich mal durchrechnen.
Bei meiner ersten Anlageimmobilie, welche ich 2022 (10 jahres Frist) verkaufen möchte, habe ich aktuell einen starken Zuwachs. Ich habe das Objekt 2012 für 190.000 Euro gekauft und aktuell (bewertet durch einen befreundeten Makler/ orientiert am ortsüblichen Marktpreis) einen Wert von 300000 Euro. Ich habe nicht schlecht gestaunt!!
Grüße Magnus
vermietertagebuch meint
Ich würde nicht unbedingt bis 2022 warte. Es wird in der Politik diskutiert, die 10 Jahres Frist zu streichen, dann zahlt man immer Steuern. Wenn das offiziell bekannt wird, dann werden viele Panik-Verkäufe machen und das drückt den Preis. Schau mal nach, ob es sich jetzt vielleicht schon lohnt.
Philipp Scharpf meint
Wir ermitteln als Finanzierungsvermittler mit VPB (Verband Privater Pfandbriefbanken) Zusätzlich unterstellen wir bei ganz alten Objekten ein fiktives Baujahr von 1985 im Schnitt. Das wird aus unserer Erfahrung mit zusätzlicher Dokumentation über eine Modernisierungsaufstellung so meist von den Banken akzeptiert. Der compass-Wert kommt dem am nächsten.
Ameen meint
Hallo Alexander,
Interessanter Beitrag.
Ich stimme jedoch einem meiner Vorposter (Krischan) zu, dass eine Indexierung der Vergleichspreise mit dem Kaufzeitpunkt als Referenzzeitpunkt, vermutlich die Wertentwicklung besser wiedergibt als die Durchschnittswerte der Wohnviertel, da andere verzerrende Faktoren (Neubauten, Ausstattung der Wohnungen, Mikrolage, Wohnungsgröße etc.) dadurch besser erfasst werden.
Zudem würde ich dir raten, nicht weiter derart aggressiv zu wachsen. Du hattest die Konsolidierung deines Portfolios begonnen und bist damit auf einem guten Weg. Begehe bitte nicht den Fehler, dich zu übernehmen. Immobilienpreise können nicht nur steigen, sondern auch beträchtlich fallen (vgl. etwa amerikanische Immobilienpreise während der subprime mortgage crisis in den USA); je höher die Preise, desto höher auch das Risiko für eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung.
Du hast, wie du auch selbst sagst, eher kurze Finanzierungen von 5 Jahren, kombiniert mit einem recht hohen LTV, und ein Portfolio mit eher höherem Risiko (Chemnitz und Randlagen von Leipzig) im Bestand, wodurch dein Portfolio (a) eine höhere Volatilität aufweist und (b) sehr anfällig für Probleme durch, wenngleich kurzfristig unwahrscheinlich scheinenden, Leitzinserhöhungen ist.
Wenn ich du wäre, würde ich bei der Refinanzierung 20 Jahre Zinsbindung mit Volltilgung (oder geringer Tilgungsrate mit Möglichkeit zur Sondertilgung) wählen. Sobald deine Refinanzierungen (zumindest teilweise) unter Dach und Fach sind, kannst du dann, wenn du willst, noch das ein oder andere Objekt kaufen.
Außerdem: Auf das langfristige Einkommen durch Einnahmen dieses Blogs (und entsprechende Affiliate-Einnahmen) würde ich nicht zu sehr vertrauen; sobald die Immobilien-Hausse endet, wird das öffentliche Interesse für Immobilien schlagartig zurückgehen, wie es auch schon unzählige Male etwa bei der Dotcom-Blase um 2001 oder kürzlich 2017/18 bei Kryptowährungen der Fall war.
VG
Ameen
Ralf meint
Hallo,
mit großem Interesse lese ich Deinen Blog. Wir machen vieles ähnlich aber wenig gleich
Aber genau das macht den Reiz, Du machst vieles auf eine Art wie wir es niemals machen würden, machst dadurch kleine „Fehler“, vermeidest aber dafür unsere „Fehler“. Die totale Transparenz macht das ganze authentisch, auch ein Punkt den wir so nicht machen würde da wir nicht so extrovertiert sind.
Zur eigentlichen Sache. Ich kann durchaus verstehen, dass einen der Wert seiner Immobilien interessiert , halte das aber bei unserem gemeinsamen Ziel für irrelevant. Wir wollen ein passives Einkommen von 5k pro Monat generieren. Ein Großteil daraus soll aus der Vermietung der Immobilien kommen. Da wir sehr konservativ denken heißt das 6 besser 7K Cashflow um Leerstand und kleine Aufwendungen abzufedern bzw. die IHR aufzufüllen. Dabei zählt für uns allein die Mieteinnahme und hierbei der tatsächliche Eurobetrag. Dieser wandert in die Cashflow Liste bis der gewünschte Wert erreicht ist… der Wert des Hauses/Wohnung ist uns dabei egal da wir nicht freiwillig verkaufen werden….
Wenn ich schon beim schreiben bin, den Bonitätsstress umgehst Du am besten mit Geld in der Hinterhand und Grundregeln die Du eh schon beachtest. Wenn Du eine Hypothek 5 Jahre zuverlässig bedient hast und dabei noch 2-3% Tilgung bezahlt hattest, weiß die Bank zwei wichtige Dinge über Dich. 1. Du zahlst zuverlässig. 2. Du bist in der Lage die Hypothek zurückzuführen. (Ich weiß das macht in der Wachstumsphase und bei den niedrigen Zinsen nicht soviel Sinn ist aber das erklärte Ziel der Banken) Nun sollte einer Prolongation eigentlich nichts im Weg stehen. Wenn die Bank trotzdem rumzickt, dann kommt das Geld in der Hinterhand ins Spiel. Oftmals reicht hier nur der Nachweis des Geldes mit der Frage auf wieviel man die Schuldenlast reduzieren solle um die beste Bonität zu erhalten. Bei uns z.B. hat ein Depotauszug des Wertpapierdepots einer anderen Bank (nur zeigen) für einen dramatischen Bonitätsgewinn gesorgt . Kredit kommt von credere lateinisch für Vertrauen. Die Bank muss Dir vertrauen dass Du alles zurückzahlen wirst und Sie ein gutes Geschäft mit Dir macht.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und werde es beobachten, allerdings nicht auf Youtube, das hat meine Firma gesperrt.
vermietertagebuch meint
Hallo Ralf, danke für die Rückmeldung. Mir ist der Wert meiner Immobilien ebenfalls wenig wichtig. Der Cashflow zählt. Wenn ich aber eine Wohnung – die mir 100€ Cashflow bringt – mit hohem Gewinn verkaufen und dafür ein MFH mit 500€ Cashflow kaufen kann, dann werde ich das machen. Dafür muss man aber den Wert der Wohnung kennen. Das ist mir auch erst bei der Wertermittlung bewusst geworden 😀
Rob meint
Hallo Alex,
wieder mal ein sehr interessanter Artikel!
Hast du eine grobe Hochrechnung gemacht, wieviel Cashflow dir der Verkauf der ETW11 bringt?
Das Darlehen von 64.900 EUR ist ja sicherlich noch nicht komplett abbezahlt, wie hoch wird die Vorfälligkeitsentschädigung der Bank sein wegen entgangener Zinsen (ca. 3000 EUR?), Löschung Grundschuld. Steuer auf den Veräußerungsgewinn (10.000-15.000 EUR?).
Du hattest glaube ich mal was geschrieben das ETW11 in einem Sanierungsgebiet liegt, ist dieses schon abgeschlossen oder steht es noch im Grundbuch?
Du schreibst auch öfter, das du die Anschlussfinanzierungen auch bei einer anderen Bank machen würdest. Fällt da nicht jedes mal neu die Gebühr für die Eintragung und Löschung der Grundschuld an beim Notar? Oder hast du Grundfandbriefe (auf dich selber) eintragen lassen?
VG Rob
vermietertagebuch meint
Hallo Rob,
nach Abzug aller von dir angesprochenen Kosten werden rund 40.000€ – 45.000€ übrig bleiben. Ich habe kein Verkaufsdruck und werde hoch pokern. Ich werde auch noch mal die Miete erhöhen.
Bei der Anschlussfinanzierung fällt eine Gebühr für die Grundschuldabtretung an. Die neue Bank wird die Grundschuld von der alten Bank nehmen. Bei einer Nachbeleihung und Auffüllung des Kredites sieht es natürlich anders aus.
Viele Grüsse,
Alexander
Peter meint
Die Wertsteierungen der Chemnitzer Wohnungen um zum Teil 100% in so kurzer Zeit sind mehr als unrealistisch. Wenn das so wäre, dann würde ich eher die abstoßen als gute Leipziger Cash bringer.
Im Prinzip alles Mondpreise, solange sich kein Käufer findet. Ist halt kein Akzienmarkt der sekündl. einen Preis festellt. Du kannst auch überall 150% Steigerung annhemen, wäre genau so falsch oder realistsich.
vermietertagebuch meint
Keine Ahnung wovon du redest. Im Schnitt aller meiner Chemnitzer Wohnung sind 43% drauf. Die Werte bewegen sich zwischen 24% – 85%. Keine Ahnung, wo du etwas von 100% liest. Und selbst diese 44% mehr Wert sind keine Wertsteigerung in kurzer Zeit, sondern der Nachweis, dass ich weit unterm Wert gekauft habe. In Chemnitz sind die Preise momentan bei über 800€ pro m2 und ich habe teilweise für 480€ pro m2 eingekauft. Somit ist das vollkommen in Ordnung.
Peter meint
CHW3 , KP 25.000, neuer Wert 50.000, Differenz 25.000 = 100% ?
Ich hab ganz übersehen:ETW13 hat sogar eine Steigerung von >150%
Vorher 40.000 neu 113.000!!
ETW11: KP 65.000 neu 125.000 = knapp 100%
vermietertagebuch meint
hahaha…du hast recht. Da hat meine Excel Formel wohl nicht richtig geklappt 😉
Francis meint
Hallo Alex,
mal eine ganz andere Frage dazu: Angenommen, ein Eigenheim wurde 2010 für 130.000 Euro gekauft, 120% finanziert wegen Renovierung, jetzt, 9 Jahre später, ist es etwa zu 130.000, also 100% beliehen, der Zinssatz wurde letztes Jahr für 10 Jahre festgesetzt mit über 2% (im Gegenzug für den sofortigen Storno des alten Zinssatzes von über 3,5%).
Wenn ich der Bank glaubhaft nachweisen würde, dass das Objekt inzwischen 190.000 Euro wert ist, wäre es ja mit 68% beliehen. Wäre das ein Argument, um den Zinssatz noch einmal zu diskutieren?
Ich vermute, mit der Zinsfixierung ist jegliche Chance verloren und ein Storno des Vertrags würde Vorfälligkeitszinsen bis zum Auslauf des 10-Jahreszinsbindung mit sich bringen.
vermietertagebuch meint
Den Zinssatz kannst du nur auf Wohlwollen der Bank anpassen. Für die Bank hätte die erneute Anpassung keinen Vorteil. Also muss du mehr oder weniger damit leben. Eventuell kannst du das Haus deiner Frau verkaufen und dann einen neuen Kredit aushandeln. Dann bekommst du einen anderen Zins, musst aber auch Notar/Grundbuch/Vorfälligkeit bezahlen.
Kevin meint
Für meine eigene Bilanz bewerte ich meine Objekte anders (und ich glaube realistischer):
Ich nehme die aktuellen bzw. zuletzt tatsächlich erzielten Jahresnettokaltmieten und setze einen defensiven Faktor an (also einen, zu dem Käufer sehr interessiert sind). D.h. wenn aktuell auf Immoscout die Makler auf dem Zweitmarkt(!) das 15fache und mehr verlangen, dann rechne ich das 12,5 oder 13fache der JNKM.
Die Preise aus den genannten Katalogen sind augenwischerei. Insbesondere weil alter und Zustand hier keine Rolle spielt. Wenn gerade 3 oder 4 MFH in einer Schrott gegend saniert und an Eigennutzer für 2500 oder 3000€/qm verkauft wurden, dann heist das nicht, dass meine 0815 Immobilie plötzlich solche Werte aufrufen kann. Gerade im Erstmarkt werden regelmäßig Faktor 18, 20 oder 30 verlangt, obwohl der Zweitmarkt bestenfalls bei Faktor 15 angekommen ist.
Hendrik meint
Sehr toller Beitrag mit vielen hilfreichen Tipps zum Thema Wertsteigerung.
Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Hendrik
vermietertagebuch meint
Freut mich sehr, dass es dir gefällt!
Berg meint
Dieser Blogposting war wirklich informativ und hat mir dabei geholfen, ein besseres Verständnis zu erlangen. Danke dafür!
vermietertagebuch meint
Sehr gerne!
David meint
Dieser Artikel hat viele meiner Fragen zum Thema „Wertsteigerung von Immobilien ermitteln – Wie ich 514.000€ in 3 Jahren geschafft habe“ beantwortet. Ich habe den Artikel sehr gerne gelesen und interessante Ideen daraus schöpfen können. Mach weiter so und schreibt interessante Artikel über Immobilien-Themen.
Alex Finsterbusch meint
Ich kann die Erfahrung des Autors absolut nachvollziehen. Als ich vor einigen Jahren in den Immobilienmarkt einstieg, war ich mir der möglichen Wertsteigerung nicht vollständig bewusst. Die Entscheidung, in die Sanierung meiner Wohnung zu investieren und die Miete zu erhöhen, hat sich als goldrichtig erwiesen. Die Inflation und der wachsende Immobilienmarkt haben ebenfalls zu meinem Vorteil beigetragen. Als ich den Wert meiner Immobilie neu bewertete, war ich überwältigt festzustellen, dass mein Portfolio um 25% gestiegen war. Mein anfängliches Eigenkapital hatte sich verfünffacht! Dieser Artikel unterstreicht die Bedeutung der Neubewertung von Immobilien und die Faktoren, die den Wert beeinflussen können.